08.02.2021
Und mittendrin: Barmherzigkeit

Nicht zur Schule gehen. Keine Freunde treffen. Kino zu, Schwimmbad zu... Dreizehnjährige haben keinen Bock auf Verbotsschilder. Und Corona macht auf Dauer eben schlechte Laune.

Genervt schaut Lisa auf ihr Handy: Konfirmandennachmittag? Der fällt ja dann wohl auch weg... Klar. Aber da steht noch was:

Bitte macht am Nachmittag stattdessen einen Winter-Spaziergang! Und fotografiert etwas, was mit Barmherzigkeit zu tun hat!

Hä, Barmherzigkeit? Wo findet man sowas und was genau soll das sein? Sie will das Handy gerade zur Seite legen, da ruft Caroline an: Der Test von meiner Mama war negativ – Gott sei Dank!

Lisa freut sich mit ihrer Freundin. Und dann erzählt sie von dem Spaziergang mit der komischen Aufgabe. Aber Caroline fällt ihr ins Wort: Ich mach ein Foto von dem Testergebnis – oder ist das vielleicht keine Barmherzigkeit?

Am Nachmittag gehen sie zusammen in den Park. Sie machen jede Menge Fotos: Die dicke Amsel, ganz dicht vor ihnen... ein älteres Pärchen, Arm in Arm... die Winter-Sonne am Horizont... der junge Mann mit dem Baby vor dem Bauch... die Lichterkette in einem Schaufenster um ein handgeschriebenes Schild: Bleiben Sie gesund! Und auch das Herz, das jemand einfach so in den Schnee gemalt hat...

An diesem Abend kommt Lisa glücklich nach Hause. Sie weiß nun, was das ist, Barmherzigkeit: Alles, was das Herz warm macht. Und du findest es mitten im Park, mittendrin in deinem Leben.

Eine gute Nacht, warm und weich eingewickelt in Gottes Barmherzigkeit,

wünscht Angela Fuhrmann, evangelische Pfarrerin in Gotha.


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