28.05.2017
Viel Arbeiten, viel Beten - mit Martin Luther

Heute war mein freier Tag. Großartig, dieser Freiraum mitten in der Woche. Dafür nehme ich gerne etwas weniger Gehalt in Kauf. Ein Tag zum Luftholen, um Liegengebliebenes zu erledigen oder um mich mit einer Freundin zu treffen.
Aber ganz oft füllt sich dieser Tag wie von Geisterhand, quasi von alleine. Als hätte sich da irgendein Wesen eingeschlichen, was heimlich nach meiner Zeit greift. Ohne mich zu fragen. Plötzlich gibt es doch mal einen Ausnahme-Termin bei der Arbeit, das nächste Mal schieben sich ganz dringende Korrekturen vor, die ich sonst nicht schaffe, oder der Zahnarzttermin mit den Kindern belegt plötzlich den ganzen Vormittag. Und ich fühle mich meines Tages beraubt.

Ein Wort von Martin Luther kommt mir in den Sinn:
„Heute habe ich viel zu tun, darum muss ich heute viel beten.“

Das klingt paradox. Erstmal ist Beten doch noch ein zusätzlicher Programmpunkt. Dabei wollte ich doch weniger, nicht mehr!
„Heute habe ich viel zu tun, darum muss ich heute viel beten.“
Trotzdem: Der Satz hakt sich fest in mir. Ich merke, wie mich meine lange Aufgabenliste heute unter Druck setzt.
Da lege ich also die Hände in den Schoß. Schließe die Augen. Lasse meinen Atem kommen und gehen. Und versuche auf die Stimme meines Herzens zu hören.

Es geht nicht sofort. Ruhe braucht ihre Übung. Beten erst recht.
Aber es tut gut. Es bringt mich in Verbindung mit dem, was wirklich wichtig ist und sortiert vieles von alleine. Auch einen freien Tag.
Probieren Sie's aus.

Eine Gute Nacht wünscht Ihnen Pfarrerin Elisabeth Wedding aus Jena


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