09.10.2017
Von Gottes Ehr` und Menschenfrieden

Sonntagsausflug. Blauer Himmel. Die Sonne wärmt und die Farben auch. Altweibersommer-artig alles.
Mitten drin auf einem Hügel unser Ziel: Die St. Anna-Kapelle in Krobitz.
Wuchtige Bruchsteinmauern, romanische Fenster – magnetische Kräfte! Erwartungsvoll folgen mein Mann und ich anderen Sonntagsspaziergängern. Und werden schon vor der Kirche begrüßt. Mit Äpfeln, frischem Brot und Rotwein. Und mit ein paar Worten zu dem Kunstprojekt, das die Kirche aus ihrem Dornröschen-Schlaf geholt hat.
Die Kirchentür wird von innen geöffnet, eine Besucherschar strömt uns entgegen. Dann sind wir an der Reihe. Herrlich der Stampflehmboden! Auch die neue umlaufende Eichenholzbank! Zwischen vielen Gästen rücken wir eng zusammen. Vor uns diese besondere Orgel des Künstlers Carsten Nicolai. Fünfundzwanzig Glaspfeifen, die mit Gas betrieben werden.
Das Musikstück beginnt. Ungewohnte, langgezogene Töne mit Beruhigungs-Effekt. Zwölf Minuten Ausnahmezustand.
Ich lasse die Seele baumeln und den Blick wandern. Zu dem Feldstein-Altar mit weißer und rosa Kosmea, zu den brennenden Stumpenkerzen. Dann zu dem Taufstein und der kleinen Holzkanzel. Und zu den kaum noch lesbaren Bibel-Worten an der Wand, eine Überschrift direkt über der Orgel: Ehre sei Gott in der Höhe!
Zwölf Minuten zu Gottes Ehre in der Höhe und für den Frieden der Menschen auf dem Lehmstampfboden darunter. Wie gut es uns Menschen tut, wenn Gott geehrt wird!

Eine gute Nacht in Frieden
wünscht Angela Fuhrmann,
evangelische Pfarrerin in Gotha


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