20.11.2020
Von vorn anfangen

In diesen Tagen vor 30 Jahren saßen sie zusammen in Paris. Die Staats- und Regierungschefs der NATO und des Warschauer Vertrages. Sie wollten die Gunst der Stunde, das Wunder vom Fall der Mauer in Berlin nicht vorbeiziehen lassen. Nach Jahrzehnten des Kalten Krieges zwischen Ost und West sollte nun Schluss damit sein.

In der Charta von Paris werden sie am nächsten Tag festhalten: „Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden. Nun, da Europa am Beginn eines neuen Zeitalters steht, sind wir entschlossen, die freundschaftlichen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas, den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada auszuweiten und zu festigen sowie die Freundschaft zwischen unseren Völkern zu fördern.“

Damals haben sie ernst gemacht und daran geglaubt, dass eine bessere Welt möglich ist. Mit der Suche nach dem, was verbindet, mit fairem Streit über das, was trennt.

Es klingt wie eine Geschichte aus längst vergangenen Zeiten und ist doch mein Wunsch für heute. Wir brauchen Menschen mit neuen Visionen. Menschen, die auf freundschaftliche Beziehungen setzen und auf Zusammenarbeit, zwischen den Ländern dieser Welt und in der Nachbarschaft.

Letztlich kommt es immer wieder auf das Eine an: Miteinander reden. Das suchen, was verbindet. Und wenn nötig, immer wieder von vorne anfangen. Das ist das, was uns menschlich macht. Damit soll nie Schluss sein.

Hofft in dieser Nacht Pfarrerin Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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