16.12.2019
Vorweihnachtliche Verwandlung

Advent, Advent und jeder rennt. Ich renne durch ein volles Kaufhaus. Bahne mir einen Weg hinunter ins Untergeschoss.

Butterbrot-Beutel zum Faltsterne-Basteln? Ah, das sind ja welche.

Jetzt muss ich ganz nach oben in die Schreibwarenabteilung.

Flitze die Treppen hoch, vorbei an riesigen Schneeflocken-Kristallen, Weihnachtsmännern und Glitzersternen. Üppiger Deko-Rausch in Weiß-Rot-Gold. Für meine Augen zu groß und zu viel.

Auch die Musik aus den Lautsprechern – für meine Ohren zu viel und zu laut: Jingle Bells beim Toilettenpapier. Kling, Glöckchen klingelingeling bei der Schokolade. Stille Nacht bei den Computer-Spielen. Auf der Treppe höre ich mehrere Lieder gleichzeitig.

Oben sind weniger Leute. Ich finde das Druckerpapier. Suche dann einen speziellen Klebestreifen. Genervt ziehe ich an langen Regalen vorbei: Nichts! 

Kurz entschlossen gehe ich zur Kasse. Bin die Einzige. Aber werde nicht beachtet. Die Verkäuferin mit roter Mütze schräg auf dem Kopf schaut konzentriert auf einen Monitor.

Und da passiert es: Plötzlich bin ich in Adventstimmung!

„Lieber, guter Weihnachtsmann“, sage ich mit einem Lächeln, „Ich brauche was zum Basteln.“ Und – was soll ich sagen – nun verwandelt sich die Weihnachtsmann-Verkäuferin in einen Weihnachts-Engel, der mich freundlich anschaut, mir zuhört und eine Rolle von den richtigen Klebestreifen holt.

Advent ist eben doch himmlisch-schön, denke ich, als ich mich von dem Engel verabschiede und weitergehe.

 

Eine gute Nacht und morgen einen Tag mit echtem Adventsfeeling

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha

 


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