23.01.2017
Weihnacht wird verlängert

„Wir verlängern Weihnachten“ Vor 10 Tagen lag der Werbeflyer der Thüringer Landeszeitung in meinem Briefkasten. Mehrere Monate Lesevergnügen plus Wunschprämie wurden mir in Aussicht gestellt.
Weihnachten verlängern? Das müsst ihr doch gar nicht, habe ich gedacht und geschmunzelt. Denn es ist ja tatsächlich noch Weihnachtszeit. In der Kirche sagen wir dazu Epiphaniaszeit. Sie geht noch bis zum 5.Februar.
Weihnachten klingt noch nach. Und mit ihm die wohltuenden Worte. Wie dieses: „Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen im Land und Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
Das ist Weihnachten: Licht kommt ins Land des Schattens.
Kann ich das glauben?
Manchmal durchstreife ich, bevor ich zu Bett gehe, mein inneres Land. Da gibt es Seelenregionen, die brach liegen, Ecken, in die mein Glaube nicht kommt. Wo es dunkel ist. Rechne ich gerade da mit etwas Gutem? Mit Gott? Wenn ich dort – ganz unerwartet – Gott finde: wundere ich mich dann?
Ich habe doch die Zusage gehört: „Denen, die saßen im Land und Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
Weihnachten sagt mir, Christus geht genau in diese Gegenden. Er wartet dort schon lange auf mich, hofft, dass ich mich versöhne mit diesen Landschaften.
Christus fängt da an, wo die allerwenigsten Licht sehen. Das zu glauben, braucht Zeit. Gut, dass Weihnachten noch etwas länger geht.
Viel Licht in der Dunkelheit in dieser nachweihnachtlichen Nacht wünscht ihnen Dorothee Land von der evangelischen Kirche aus Erfurt.


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