24.01.2024
Weihnachten geht weiter

Heute vor einem Monat war Heiligabend.

Der Tannenbaum, das Leuchten der Lichter,

dazu die vertrauten Lieder.

Stille Nacht, heilige Nacht.

Heute, einen Monat später, sind wir wieder im Alltag angekommen.

Das neue Jahr bietet noch immer die Probleme des alten Jahres.

Die Bilder von Krieg und Zerstörung.

Dazu die Sorgen um die Demokratie und der bange Blick auf die anstehenden Wahlen.

Manche Hoffnung vom Neujahrstag ist bereits der Ernüchterung gewichen.

Auch Johanna treiben diese Gedanken um.

Die vielen Schichtdienste in der Pflege,

dazu der herausfordernde Alltag mit den Kindern.

Das zehrt an den Kräften.

Manchmal geht sie abends nach Feierabend noch eine kleine Runde um den Block.

Einfach mal raus.

Durchatmen und Luft holen.

Die Gedanken sortieren.

Auch heute Abend geht sie noch einmal vor die Tür.

Die Luft ist kalt.

Johanna dreht ihre Runde.

Vorbei an den alten Garagen,

in manchen Wohnungen brennt noch Licht.

Es ist still.

Als sie wieder in ihre Straße einbiegt,

fällt ihr Blick auf das letzte unrenovierte Haus in ihrer Straße.

Die alten Fenster,

der Putz, der von den Wänden bröckelt.

Johanna mag das alte Haus.

Irgendwie ehrlich, denkt sie:

Das Leben hat seine Spuren hinterlassen.

Oben unter dem Dach wohnt eine alte Frau.

Ihren Namen kennt Johanna nicht.

Wohl aber den leuchtenden Weihnachtsstern vor ihrem Fenster.

Den sieht Johanna gern und sie denkt an einen Liedvers:

„Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht,

für uns durch Finsternis zum Licht.“

Singt und betet Pfarrer Ramón Seliger, evangelisch und aus Weimar

 


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