22.01.2021
Wo wohnt Gott?

Wo wohnt Gott? Im Himmel oder auf der Erde? In unseren Kirchen oder auf der Straße?

Am liebsten würde ich antworten: Immer da, wo man ihn gerade braucht. Immer bei den Menschen, die ihn gerade nötig haben.

Das ist mein Wunsch und meine Hoffnung.

Auch im alten Israel hat diese Frage die Menschen beschäftigt. David war es dann, der begann, für Gott ein Haus zu planen. Einen Tempel, in dem Gott wohnen sollte. Ein einzigartiges Zuhause. Wunderschön hatte er es sich ausgemalt. Er selbst kann ihn nicht mehr bauen, aber sein Sohn Salomo, ein Prachtbau aus Zedernholz, Marmor und gleißendem Gold. 46 Jahre haben sie gebaut.

Da stehen sie alle zusammen, Stammesoberhäupter und alle Männer und Frauen. Vor dem Haus, in dem nun endlich Gott einziehen sollte. Bevor es richtig losgeht, erhebt Salomo die Hände zum Himmel. Er dankt, dass Gott da war, wenn es nötig war. Er staunt über all das, was Gott hat werden lassen.

Und er fragt, überraschend, ob Gott denn wirklich auf der Erde wohnen sollte, in so einem Haus? Wo doch schon die Himmel und die Himmel der Himmel ihn nicht fassen können. Er trifft damit ins Schwarze.

Salomo weiß, worauf es ankommt: Der Prachtbau allein ist es nicht. Gott lässt sich nicht einfangen. Wichtiger ist, darauf zu vertrauen, dass Gott sieht, was wir brauchen.

Darum bitte ich in dieser Nacht: Barmherziger Gott, sieh, was uns gerade plagt, komm zu uns und zieh bei uns ein, gleich an welchem Ort wir sind. Zeig dich, wo es nötig ist, damit das Gute stark wird, damit die Liebe wächst, damit die Freude zurückkehrt.

Gott an ihrer Seite, das wünscht in dieser Nacht Dorothee Land, evangelisch und aus Erfurt.


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