10.02.2021
Wohl denen, die da wandern?

Durch Corona geht er viel mehr raus an die frische Luft. Was soll er sonst auch machen. Fällt einem ja die Decke auf den Kopf, so allein.

Durch Corona geht er viel mehr raus an die frische Luft.

Hat Ecken in der Stadt kennengelernt, wo er sonst vielleicht nie hingekommen wäre. Schöne Ecken und auch nicht so schöne.

Auch die Hügellandschaft und die Wälder um die Stadt herum kannte er vorher kaum. War ja auch nie Zeit dazu. Und so lange wohnt er ja noch nicht hier.

Der Schnee knirscht herrlich unter den Füßen! So beim Wandern entspannt er sich. Denkt nach über dies und jenes, was er sonst lieber wegschiebt. Über die Ecken in seinem Leben, die nicht so schön gewesen sind... Auch über die Geschichte mit Luise und warum das nichts wurde mit ihnen.

So beim Laufen entspannt er sich. Als ob er Altes hinter sich lassen kann, Schritt für Schritt. Und offener wird auch für Neues. Er hofft auf den Frühling...

Abend-Sonnenstrahlen tauchen die Straße in ein mildes Licht. Sein Blick fällt auf ein Plakat neben der Kirchentür: Sieben Wochen Wandeln. Herzliche Einladung zu Spaziergängen und Gesprächen, zu Kerzengebeten und Segen.

Erst mal muss er grinsen: Wandeln!? Komisches Wort. Obwohl: Wie ist das mit dem Wandern? Das macht er doch schon seit Tagen! Nur: Da ist er allein mit seinen Gedanken. Vielleicht wäre das gar nicht schlecht, mal mit andern zu wandern oder meinetwegen zu wandeln? Vielleicht kann sich ja Unschönes verwandeln in sowas wie Segen?

Eine gute Nacht und für morgen viel Segen

wünscht Angela Fuhrmann, ev. Pfarrerin in Gotha


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