03.12.2019
Vortrag von Bischöfin Dr. Beate Hofmann anlässlich des Adventsempfang der Evangelischen Kirchen in Thüringen, Erfurt, 3. Dezember 2019

Werft euer Vertrauen nicht weg!

Eine Krise des Vertrauens
Wir müssen reden – über Vertrauen. Denn das Vertrauen in unser Land und in unserem Land droht immer mehr verloren zu gehen. Wir stecken in einer Krise des Vertrauens. Dafür gibt es viele Anzeichen. Blickt man in Umfragen, so zeigt sich: Die Deutschen vertrauen vor allem Menschen aus ihrer eigenen Familie, auch Freundinnen und Freunde genießen Vertrauen. Alles Institutionelle, Justiz, Kirchen, Gewerkschaften, Non-Profit-Organisationen lagen 2017 weit abgeschlagen unter 10 %. Am schlimmsten trifft es Politik und Parteien, sie finden sich am Ende der Skala bei 1%.

Der Thüringen-Monitor von 2019 macht darauf aufmerksam, dass die Befunde durchaus widersprüchlich sind: Während die Zufriedenheit mit der Demokratie als Staatsform hier in Thüringen erstmals bei 90% liegt, liegt die Zufriedenheit mit der konkreten politischen Praxis deutlich darunter, nämlich bei 43%. Fast drei Viertel der Befragten hier in Thüringen fühlen sich und ihre Anliegen nicht wirksam vertreten. Gerade diese Inkonsistenz lese ich als Signal gefährdeten Vertrauens, denn die  konkreten Erfahrungen mit Teilhabe und politischer Transparenz reichen offensichtlich nicht, um das Vertrauen in die konkrete politische Praxis zu stärken.

Wir müssen also reden – über Vertrauen und das, was es ermöglicht oder gefährdet. Vertrauenskrisen sind Beziehungskrisen - Vertrauen bedeutet, davon auszugehen, dass ich nicht ausgenutzt werde und mir die anderen nicht Schaden zufügen. Vertrauen ist der Glaube an die Redlichkeit, Aufrichtigkeit und das Wohlwollen von Personen und Institutionen. Es beruht auf Gefühlen und Erfahrungen; es ist eine eigene Art von Wissen, das mit Wahrhaftigkeit verbunden ist: Vertrauen geht davon aus, dass ich nicht belogen werde. Vertrauen ist ein riskantes Verhalten, weil es einen Vertrauensvorschuss erzeugt. Einer oder eine muss damit anfangen, muss Vertrauen wagen. Vertrauen entsteht aus Grundhaltungen (Urvertrauen) und Erfahrungen. Diese Grundhaltungen können sehr unterschiedlich vermittelt sein: Durch Erziehung, Sitte, z.B. Kulturen des Respekts, Religion; die Erfahrungen können unmittelbar personal sein, aber auch vermittelt durch Geschichten oder „symbolische Interaktionen“ und durch mediale Darstellung. Eine Vertrauenskrise ist das Ergebnis der Erschütterung eines grundsätzlich vorhandenen Urvertrauens, eines vorbewußten Vorschusses, den ich jemandem gebe oder von jemandem erfahre.

Die Erschütterung von Vertrauen kann durch persönliche menschliche Enttäuschung geschehen, aber auch durch schwere traumatische Erfahrungen, etwa durch Unglücke oder historische Umwälzungen und Katastrophen, sie kann aber auch narrativ vermittelt sein. Aus der Erschütterung folgt Verunsicherung, aus Verunsicherung Misstrauen, aus Misstrauen kann Ablehnung und Hass werden, und das kann sich kollektiv verstärken. Der Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann weist daraufhin, dass dem Vertrauen als Haltung immer auch Vertrautheit vorausgeht. Vertrauen ist eingebettet in Vertrautheit mit den Gegebenheiten, mit dem, wie etwas abläuft oder gestaltet ist und welches Verhalten erwartet wird. Wenn Vertrautes verloren geht, schwindet auch das Vertrauen. Fremdes wird als „unvertraut“ erlebt.

Erfahrungen von Misstrauen
Vertrauen gerät in die Krise, wenn ich dem anderen nicht mehr Wohlwollen unterstelle, sondern entweder Eigeninteressen, die mit meinen kollidieren, oder sogar Boshaftigkeit, die bewusst meinen Schaden will – oder, viel schlimmer: wenn ich genau das erlebt habe.  Nach Aristoteles lebt ein guter Staat vom Vertrauen, die Tyrannis letztlich von Misstrauen.

Als ich diesen Satz gelesen habe, wanderten meine Gedanken unwillkürlich ein paar Meter von hier weg in die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße hier in Erfurt, einem ehemaligen Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.  Dort gibt es einen Raum, in dem sehr eindrucksvoll das Geflecht dargestellt ist, das die Staatssicherheit im Land eingewoben und eingezogen hat, um die eigenen Bürgerinnen und Bürger zu belauschen, auszuhorchen und durch das Netz der fast 200 000 „inoffiziellen Mitarbeiter“ zu überwachen. Hier wurde gezielt Vertrauen ausgenutzt und Misstrauen gesät. Wie tief sich das in Beziehungen, in Familien, Partnerschaften und Freundschaften eingegraben hat, hat sich oft erst im Nachhinein gezeigt, wenn Menschen ihre eigenen Stasiakten gelesen und herausgefunden haben, wer alles was über sie berichtet hat.

Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass Menschen, die das erlebt haben, sich schwer tun mit Vertrauen, sich schwer tun, anderen Wohlwollen zu unterstellen. Warum sollten sie? Woher nehmen sie das Vertrauen, dass der neue Staat besser ist als der alte, dass er ihr Vertrauen verdient, weil er zu ihrem Nutzen da ist, nicht zum Nutzen weniger anderer, die sich an diesem Staat bereichern? Dieses Vertrauen muss erarbeitet, ja verdient werden, es kommt nicht von allein. Es muss wachsen, dabei gehegt und gepflegt werden.  Und jeder Skandal, jeder Vertrauensmissbrauch reißt diese alten Wunden wieder auf.

Wie schwer es ist, beschädigtes Vertrauen wiederherzustellen, das erleben wir in den Kirchen und Bildungseinrichtungen derzeit auch sehr drastisch. Wo Vertrauen durch Übergriffe, durch Ausübung sexualisierter Gewalt zerstört wurde, sind Menschen für ihr Leben geschädigt in ihrer Fähigkeit zu vertrauen und sich anzuvertrauen. Kerstin Claus, Vertreterin vom Betroffenenrat, hat uns auf der EKD-Synode sehr eindrücklich demonstriert, dass wir über solche Vertrauensbrüche nicht hinweggehen dürfen, dass es viele Schritte braucht, damit Vertrauen wieder wachsen kann. Und sie hat deutlich gemacht: „Wir müssen reden.“ Kirche kann wieder Vertrauen gewinnen, wenn „sie vorangeht, Sprechräume schafft, Tabus aufbricht, sexualisierte Gewalt zum selbstverständlichen Thema macht. Eine Kirche, die Strukturen schafft, in denen Kinder und Jugendliche sprechfähig sind, weil sie Rechte haben und ihnen zugehört wird. In der gleichzeitig Täter immer machtloser werden, weil sie nicht mehr auf das Schweigen Aller setzen können.“ Das ist ihre Vision.

Vertrauen und öffentliche Meinung: eine Krise der Wahrheit
Wir müssen also reden – damit Vertrauen wieder wachsen kann. Denn wir brauchen Vertrauen. Vertrauen ist die Grundlage dafür, dass unsere Gesellschaft funktioniert. Keine Liebesbeziehung funktioniert, ohne dass ich dem anderen vertraue, dass er mir nicht schaden will, mich nicht ausnutzen will. Keine Arbeitsbeziehung funktioniert ohne Vertrauen in Mitarbeitende. Kein Geschäft im Wirtschaftsleben funktioniert ohne Vertrauen darauf, dass der eine liefert und der andere zahlt. Kein Vertrag zwischen Staaten funktioniert – bei aller Kontrolle und Überwachung – ohne das Vertrauen, dass eigentlich beide in Frieden leben wollen und darum nicht heimlich weiter Waffen horten oder das Funktionieren der Gesellschaft im anderen Land untergraben.

Doch auch das erleben wir derzeit. Die Beeinflussung der öffentlichen Meinung in einem anderen Land, das Setzen von Fake news untergräbt das Vertrauen in Medien und Presse, macht aus der Vertrauenskrise auch eine Wahrheitskrise.

Der Medienwissenschaftlicher Bernhard Pörksen spricht in diesem Zusammenhang von „informationeller Verunsicherung“ (S.44). „Das Problem für den vor dem Vorhang sitzenden Medienkonsumenten besteht darin, dass er einerseits zu viel weiß, um noch fraglos zu vertrauen, aber andererseits zu wenig exaktes Wissen besitzt, um unter den gegenwärtigen Kommunikationsbedingungen klar zu entscheiden, mit wem er es eigentlich genau zu tun hat. Man weiß zu viel diffus und zu wenig genau“ (S.29).

Und diese Verunsicherung macht auch anfällig für Populismus oder gar Verschwörungsmythen und sie macht Gewalt als Mittel der Politik attraktiv. So meinen 46 % der Befragten in der sog. Mitte-Studie, es gäbe geheime Organisationen, die Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Fast ein Viertel der Befragten meint, Medien und Politik steckten unter einer Decke. Jene, die solchen Verschwörungsmythen glauben, sind zugleich misstrauischer gegenüber dem politischen System und sie zeigen eine höhere Gewaltbereitschaft gegen andere und stärkere Abwertungen.

Der Verlust von Vertrautheit macht viele Menschen nervös, ängstlich und aggressiv. Manche flüchten sich in Glücksgefühle durch Konsum oder Erfolg, andere sympathisieren mit fragwürdigen autoritären Politikkonzepten. Die versprechen nämlich die Wiederherstellung von Vertrautheit, und das macht sie so anziehend. Es ist keine Frage, dass dabei vor allem auch Erfahrungen aus der Kindheit eine Rolle spielen oder Rückprojektionen in vermeintliche Goldene Zeitalter der Vertrautheit. Denn Unvertrautheit, Neues, setzt unter den Stress, sich orientieren zu müssen, lernen zu müssen und natürlich auch trauern zu müssen. Wird keine Trauer um den Verlust von Vertrautem zugelassen, kann aber auch kein Raum für Neues gewonnen werden, und damit für neue Vertrautheit.

Auch deshalb müssen wir reden, Räume schaffen, in denen Menschen von dem erzählen können, was sie loslassen müssen, wo sie trauern dürfen darf und sich hineinerzählen in das, was war, aber auch in das, was jetzt ist und werden kann.

Der Beitrag der Kirchen: Spiritualität und Engagement

Hier sehe ich die besondere Chance, aber auch die besondere Aufgabe von Religion und Kirche.

Religion ist ein Ort der Vertrautheit und der Einübung von Vertrauen:
Religion, vor allem Gottesdienst und andere spirituelle Formen der Gestaltung von Glauben, sind eine Gelegenheit, Vertrautheit einzuüben oder Vertrautheit wiederzufinden. Wenn ich ein paar Mal in einem Gottesdienst war, bekomme ich ein Gefühl für den Ablauf, werde vertraut mit Melodien und Strukturen, lerne zentrale Gebete. Und dann kann ich mich da hineinfallen lassen, werde getragen von der Struktur, den Worten, den Liedern, egal, wie es mir selbst gerade geht; es entsteht ein Vertrauen, getragen und gehalten zu sein. Das ist das Geheimnis vom Stundengebet im Kloster, vom Psalmgebet im jüdischen Gottesdienst oder vom fünffachen täglichen Gebet im Islam.

Dass solche Strukturen auch in Veränderungen tragen, davon erzählen individuelle Biografien, davon erzählt aber auch die Bibel selbst. Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem und damit der Verlust des religiösen Mittelpunkts, des Ortes, an dem man Gott begegnen konnte, all das konnte das Volk Israel verarbeiten, weil es neue Formen des Gottesdienstes und des gemeinsamen Gebets gab. Dieses tief erschütternde Erlebnis des Untergangs eines ganzen Staatswesen, der Zerstörung des religiösen Zentrums Jerusalem ist eine der Grunderfahrungen, aus denen heraus das Judentum, wie wir es heute kennen, entstanden ist. Die Aufnahme und Anpassung der  vertrauten Formen, Texte und Geschichten hielten das Volk zusammen und halfen ihm, neues Vertrauen in die Geschichte und damit eine neue Identität zu finden.

Ähnliches erleben wir  heute bei Menschen, die durch dementielle Erkrankungen ihr Gedächtnis verlieren. Lieder und Gebete erreichen selbst die Kranken noch, die sonst kaum noch ansprechbar sind. Das macht jeden Altenheimgottesdienst zu einer wunderbaren Erfahrung der Religio, der Rückbindung an Vertrautes.

Doch Religion ist nicht nur ein Raum der gemeinsam gesprochenen Worte und Rituale, Religion ist auch ein Erzählraum, in dem die eigene Geschichte verknüpft werden kann mit den biblischen Erzählungen. Wo Menschen in biblischen Geschichten eigene Erfahrungen entdecken, wo in Erzählcafes, in Männer- oder Frauengruppen und Kinderbibelwochen, in Christenlehre oder Religionsunterricht eigene Erfahrungen erzählt und mit Erzählfäden aus biblischen Geschichten verknüpft werden können, da erleben Menschen Hilfe dabei, sich selbst zu verstehen und ihr Leben zu deuten.

Warum ist das wichtig?

Der Psychologe Heiner Keupp sagt dazu in einem Beitrag, den er mit „Sich selbst erzählen“ überschrieben hat:
„Ein zentrales Kriterium für Lebensbewältigung und Gesundheit bildet die Chance, für sich eine innere Lebenskohärenz zu schaffen. In früheren gesellschaftlichen Epochen war die Bereitschaft zur Übernahme vorgefertigter Identitätspakete das zentrale Kriterium für Lebensbewältigung. Heute kommt es auf die individuelle Passungs- und Identitätsarbeit an, also auf die Fähigkeit zur Selbstorganisation und ‚Selbsteinbettung‘“.

Und für diese Selbsteinbettung braucht es Orte, an denen die eigene Erfahrung zur Sprache gebracht, zusammengefügt, gedeutet werden kann, so dass Kohärenz entsteht, gerade auch in aller Fragmentarität, die die modernde, plurale Gesellschaft prägt. Biblische Geschichten bieten dabei Vorbilder und Beispielhaftes. Sie sind keine Heldengeschichten, sondern sie erzählen von Verrat, von Angst, von Verlust, aber auch von Vertrauen-Wagen und Aufbruch in neue Erfahrungen.

In der evangelischen Theologie des 17. Jahrhunderts wird „Glaube“ mit drei Begriffen beschrieben, die den Zusammenhang von Wissen, Mut und Vertrauen sehr schön erfassen: notitia, assensus, fiducia. Ich nehme eine Geschichte von gelungenem Vertrauen zur Kenntnis (notitia), ich stimme ihr zu, weil sie mich überzeugt hat (assensus) und ich vertraue dem, was erzählt wurde und denen, die erzählt haben. So kann es zu Glauben kommen, und so wird Vertrauen eingeübt: ich lasse mich in eine Erzählgemeinschaft mit hineinnehmen und erprobe Vertrauen durch das Einlassen auf Erfahrungsperspektiven, die Menschen seit Jahrhunderten tragen.

Die drei monotheistischen Religionen erzählen Geschichten von gelungener, lebensrettender oder lebensförderlicher Begegnung von Menschen mit Gott, und diese Erzählungen sind eingebunden in eine Gemeinschaft, die aus diesen Erfahrungen lebt, selbst wenn Einzelne diese Erfahrungen nicht oder nur rudimentär gemacht haben.

Dieses Vertrauen ist nicht abstrakt, sondern es ist getragen von Erfahrung. Wesentlich ist dabei die Erfahrung des gemeinschaftlichen solidarischen Handelns, also das, was man heut „Engagement“ nennt. Die größte Chance, Vertrauen zu erleben, haben Menschen, wenn sie sich für andere engagieren und  auf diese Weise Vertrauen einüben.

Das bestätigen empirische Untersuchungen: Es gibt eine "positive Korrelation zwischen sozialem Engagement und Vertrauen“. Die Mitarbeit in kirchlich getragenen Aktivitäten hat eine positive Wirkung auf die Ausbildung von interpersonalem Vertrauen.. Wer sich engagiert, schafft Vertrautheit und gewinnt Vertrauen.

Was der französische Soziologe Bourdieu „Sozialkapital“ nennt, ist ein großer Schatz in unserer Gesellschaft: Dass es Orte gibt, wo Menschen durch Engagement füreinander Vertrauen einüben und Vorurteile überwinden.

Fremdenfeindlichkeit ist ja – nur scheinbar paradox – da am größten, wo die wenigsten Fremden leben. Homophobie ist dort am größten, wo man diesen Lebensstil ausgrenzt und unsichtbar macht. Politikverdrossenheit, so wage ich zu kombinieren, ist dort am größten, wo Menschen am politischen Prozess nicht teilnehmen können oder wollen, oder sich nur aus Zorn oder Misstrauen heraus engagieren.
Insofern ist Vertrauen auch eine Tugend, eine durch Übung und Wiederholung gewonnene positive Grundhaltung zum Leben und zum Menschen, zu der wir einladen möchten. Das ist der Grundgedanke hinter der Institution Kirche in ihren vielfältigen Formen: Das leistet zum einen der Gottesdienst, in dem eine Gemeinschaft ihre Erfahrungen von Gott erzählt, von gelungenen Erfahrungen hört und in Lob und Dank einstimmt, aber auch und genauso das Engagement füreinander und für andere.

„Engagement schafft Vertrauen, weil es Menschen in Kontakt zueinander bringt. Durch den Kontakt entsteht Vertrautheit und damit die Basis für Vertrauen. Das ist eine wesentliche Aufgabe der Kirche, dass sie Menschen in Kontakt miteinander, mit sich selbst, und, wenn es sich ergibt, mit Gott bringt. Solcher Kontakt kann Vorurteile überwinden, Ängste beruhigen und Handlungsoptionen öffnen.

Gemeinden und kirchliche Orte sind für mich Orte, in denen Vertrauen gelebt und eingeübt werden kann, in denen Menschen Räume finden können, um Vertrauen in Beziehungen zu erproben und sich selbst auszuprobieren. Wir lernen heute, dass wir diese Vertrauensräume gut schützen und Vertrauensmissbrauch enttabuisieren müssen, um Vertrauen nicht zu enttäuschen. So können Kirchen und christliche Gemeinden die Aufgabe wahrnehmen, die Heiner Keupp „posttraditionalen Gemeinschaften“, also Gemeinschaften, die nicht mehr fraglos durch gemeinsame Traditionen zusammengehalten werden, zuschreibt, nämlich einen Rahmen zu schaffen, in dem Menschen sich selbst in ihrer Identität erproben und erfahren können und in denen auch Scheitern aufgefangen werden kann.

Darum: „Werft euer Vertrauen nicht weg“ (Hebr. 10, 35), sondern haltet daran fest, erprobt es immer wieder neu, weil es Zukunft hat und weil wir es für unsere Zukunft brauchen!
Wir müssen reden, miteinander reden, über Vertrauen, im Vertrauen, zum Vertrauen.


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