Kapelle im Marienstift
© Foto: PR Marienstift Arnstadt.
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© Foto: PR Marienstift Arnstadt.
Die Kapelle mit Orgel entstand im Rahmen des Neubaus der Fachklinik für Orthopädie des Marienstifts; Einweihung am 08.10.2000.
Daten & Fakten
- Baujahr: 2000
Der Eingang zum Andachtsraum liegt so, dass man schon vom Zugangsflur, vielleicht sogar von der Eingangshalle, das erste Fenster rechts an der Orgel vorbei sehen kann. Deshalb ist hier ein kräftiger – Erwartung weckender Akzent, rot und gelb, gesetzt: Eine Geste des Aufflammens und des Aufbegehrens, des Selbstbewusstseins; eine auffahrende Struktur auf dem ruhenden Hintergrund einer großen blauen Form. Diese Form ragt in jedem der sechs Fenster als Grund auf und reagiert mit ihren Konturen still auf das jeweilige Geschehen. Blau als Farbe der Tiefe, der Treue, als Farbe für Gott.
Im zweiten Fenster bricht die auffahrende Struktur ab; das Aufbegehren scheitert.
Im Tiefpunkt – im dritten Fenster – beginnt das Rufen um Hilfe, ein Fordern und Bitten um Heilung. Dieses Fenster steht nahe dem Altar.
Links vom Altar zeigt das vierte Fenster eine ähnliche Gestik, die sich jedoch nach oben strebend weit öffnet und so eine dankbar empfangende Gebärde bildet.
Im fünften Fenster ist diese Gebärde fröhlich schwingend und drückt, unterstützt von Gelb, Freude aus, die sich im vorigen, dem vierten Fenster, mit seinem ernsteren Rot zu Dank steigert.
Das sechste Fenster ist dem Hören, dem Aufmerken und Stillhalten zum Horchen gewidmet. Hier durchdringt die Farbe Blau die weiß/graue Struktur unseres Lebens.
Mit Linien, die Bewegung und Gebärde sind, und mit Farben, die den Formen Inhalt geben, wird in diesem Zyklus der sechs Fenster nachgedacht über den Bibeltext Jesaja 40, 28 – 31.
Der genannte Bibeltext aus dem Alten Testament stand im Mittelpunkt der Einweihung des Marienstifts am 4. April 1905.