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Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM)

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St. Georg

Schulstraße 5
99826 Berka vor dem Hainich


Die Rokoko-Kirche entstand 1752 als Saalbau mit Westturm. Ein Chronogramm am Südportal enthält die Jahreszahl des Baus. Im Zentrum des festlichen Raumes steht der Kanzelaltar. Über dem Schalldeckel erstrahlt das Auge Gottes. Hinter dem Altar schmückt ein grüner Baldachin die Wand, an dessen Ende Petrus und Paulus dargestellt sind. In Nischen des Kanzelaltars stehen zwei Andachtsbilder. Sie sind spätgotisch, stammen aus der Zeit um 1500 und zeigen eine Heilige Anna selbdritt und eine Pietà. Die Orgel der Firma Knauf kam 1835 in die Kirche und hat einen klassizistischen Prospekt.

Zwei Herrschaftsstände befinden sich auf den Emporen. Diese gesonderten Sitzplätz im Kirchenraum erinnern an die feudalen Verhältnisse, die zur Zeit des Kirchenbaus herrschten und diesen letztlich ermöglichten. Sie boten den ortsansässigen Adelsfamilien angenehme und vom Volk separierte Sitzmöglichkeiten. Der gemeinsame Gottesdienst in diesem Rokoko-Festsaal diente religiösen Zwecken und der Darstellung von Macht. An den Bänken erhielten sich reich gestaltete Namenszüge einstiger „Sitzplatz-Inhaberinnen“, denn die Stände des Volkes ahmten den Adel nach und sicherten sich ihre eigenen Plätze, je näher am Altar, je höher das Prestige. Man bezahlte für seinen Platz in der Kirche, vererbte ihn und nicht selten gab es Streit um die besten Plätze.

Diese Bezahlung gilt als Vorform der Kirchensteuer. Derartige Platz-Zuteilungen geben noch heute einen Eindruck von der einstigen weltlichen Ordnung im Dorf, die sich auch in der Kirche widerspiegelt. Es war zudem üblich, dass die Männer auf den Emporen und die Frauen im Kirchenschiff Platz nahmen. Heute bestimmen individuelle Vorlieben die Platzwahl.