St. Georg

Hans Heidenreich
St. Georg

Romanischer Saalbau 12Jh.
Gotischer Westturm
Gewölbte Bretterdecke mit Engeln
Altaraufsatz 1716



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: Frühes 12.JH.
  • Baustile: Romanik (Saalbau mit Apsis) Gotik (Westquerturm) Barock (Altaraufsatz, Orgelprospekt)

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt.

Beschreibung


Schon seit 1475 waren Altenhausen, Emden und Ivenrode zusammen.
1524 bereits war die Reformation in diesen Orten, nachdem Martin Luther 7 Jahre vorher seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat.
Bis 1993, wo Pastor Dieter Wollmann in den Ruhestand ging, gehörten Emden, Altenhausen und Ivenrode zusammen.
Von 1994-2014 (Januar) haben sich Pfarrer Wolfram Steinacker und Pfarrerin Helgard Steinacker für den Ort engagiert – 20 Jahre, anschließend Ingeborg & Hans Heidenreich.
Ab 1.2.2014 ist Emden wieder mit Altenhausen und Ivenrode vereint, wie schon 518 Jahre vorher.

Emden 1671: Die „Bodendorfer Hochzeit“
Der Himmel sieht wie verzaubert aus, als die Sonne aufgeht über dem alten Emdener Dorf-Kirchturm.. Anna, die Magd des Bauern Brakebusch, reckt und streckt sich, spricht ein Morgengebet, geht zum Brunnen, um sich Wasser zum Waschen zu holen. Schnell ist sie in ihre Arbeitskleidung hineingeschlüpft. Sie eilt zum Stall. Die Kühe müssen dringend gemolken werden. Jetzt erst kommt sie dazu, Feuer im Herd anzuzünden. Als das Wasser kocht, brüht sie einen Malzkaffee auf und füllt ihn in eine Blechkanne. Kurze Zeit später trifft sie sich mit anderen Dorfbewohnern auf dem Dorfplatz von Emden. Dort stehen schon mehrere Pferdekutschen. Knecht Jakob schlägt Anna auf die Schulter: „Na, fährst du auch mit zur „Bodendorfer Hochzeit?“ „Ja, du kannst ja schon mal dem Pastor Bescheid sagen“ entgegnet Anna. Ihr kleiner Bruder guckt sie mit großen Augen an: „Eine Hochzeit? Davon hast du mir ja gar nichts erzählt!“ Er bettelt: „Bitte, lass mich mitkommen, dann kann ich Brautpfennige aufsammeln. Und die Prilleken – lecker!“ Seine Schwester schüttelt den Kopf: „Nein, Karlchen, diesmal gibt´ s nichts zu naschen. Nur schwere Arbeit.“ Der Knecht klärt ihn auf: „Wir fahren als Erntehelfer auf die Felder. Im Auftrag des Grafen von der Schulenburg. Und damit wir bei Laune bleiben, hat er einen Musikanten bestellt, der uns während der Arbeit aufspielt. Deswegen sprechen wir von der „Bodendorfer Hochzeit“ aber es ist nur die Musik.
„Och, wie schade“, bedauert Karl, „da muss ich ja doch zur Schule…“Anna streicht ihm über den Kopf: „Lern schön fleißig Karlchen, dann kannst du später mal einen feinen Beruf erlernen, wirst Kantor, Lehrer oder vielleicht sogar Pastor…“ Sie steigt auf den Erntewagen. Mit ihren Kameraden geht es über die holprige Dorfstraße Richtung Bodendorf. Sie durchfahren das Blätterdach uralter Eichen im Bodendorfer Forst. Da, der Gesang einer Tannenmeise! Es hört sich aus der Ferne an wie das lustige Spiel einer Fidel. Als sie sich den Bodendorfer Feldern nähert, entdeckt sie einen Musikanten im bunten Gewand, ulkiger Kappe, die Fidel über der Schulter, um ihn herum einige gut gelaunte Kinder. Der Knecht legt den Arm um Anna und sagt keck: „Darf ich zum Tanz bitten, meine Dame?“
(Inge Heidenreich, frei erzählt nach dem „Hausbuch des Adelichen Ritterguts Emden“, Anno 1671, verfertigt durch Gustaph Adolph von der Schulenburg, veröffentlicht durch Kantor F. Bock, Emden, 1929, S.66

Von der General- oder Wolfsjagd
„Die Untertanen seien schuldig, dann und wann etwa jährlich einmal, wenn sie erfordert werden, zur Wolfsjagd zu kommen. Dazu müssen alle drei Dörfer Altenhausen, Emden und Ivenrode erscheinen, aus jedem Hause eine Frau und Jungfrauen ohne Kürzung des Dienstes, bekommen dabei nichts als notdürftiges Trinken. Jeder muss sich zu essen mitbringen…“
(Hausbuch des Adelichen Ritterguts Emden, Anno 1671, verfertigt durch Gustaph Adolph von der Schulenburg, veröffentlicht durch Kantor F. Bock, Emden, 1929, S.20)