St. Mauritius

Adressdaten


  • Burglemnitz
    07368 Burglemnitz

Beschreibung


Der von außen zu erkennende Grundriss der Kirche verrät ihre Entstehung in romanischer Zeit. Doch da die einstige Apsis in Form einer Konche heute von dem lebendig gestalteten Kanzelaltar verdeckt wird und als Sakristei dient, wirkt der Raum innen wie ein einfacher Rechtecksaal. Doch ist der Kreisbogen der alten Konche noch sichtbar. Bei der Restaurierung der Kirche im Jahre 2000 entdeckte man im Chorhaus an der Nordwand Reste von Fresken und Weihekreuzen, die wohl aus der Entstehungszeit des Gotteshauses stammen. Das heutige Langhaus ist möglicherweise im 17. Jahrhundert entstanden oder wenigstens auf alten Fundamenten errichtet worden. Anhalt für diese Vermutung geben die Reste eines Taufsteins mit den charakteristischen flachen Ornamenten der späten Renaissancezeit, der das Datum 1681 trägt und in der Sakristei abgelagert ist. An seiner Stelle steht heute eine einfache hölzerne Taufe. Der Kanzelaltar gibt insofern Anlass zu Fragen, als er nicht ganz einheitlich zu sein scheint. Während das Dekor aus barockem Rankenwerk und drei Cherubenköpfchen plastisch ausgearbeitet ist, erscheinen die Gestalten von Christus und den beiden Jüngern Johannes und Petrus in den Feldern des Kanzelkorbs sowie der auf dem Kanzeldeckel stehende Auferstandene als aus Holzbrettern geschnittene und bemalte Figuren. Doch ist der Gesamteindruck gut, so dass man hier vielleicht ein Zeugnis notwendiger Sparsamkeit vor sich hat, zumal die Bemalung durchaus in die Entstehungszeit des Werkes passt. Eine alte beschädigte Mauritiusfigur soll noch in Eisenach verwahrt werden.
Als Datum einer gründlichen Renovierung wird 1714 genannt. Hinter dem Altar ist unter der Kanzel eine Gesamtrenovierung durch Relius und Striegel 1884 angegeben.
Die Orgel zeigt nicht nur den Schmuck der späten Barockzeit sondern auch einen Zimbelstern. Er wurde bei der letzten Restaurierung des Instruments 2007 durch den Orgelbauer Ulrich Blumenstein aus Arnsgrün wieder hergestellt. Im Turm hängen zwei Glocken, deren ältere 1638 von dem Erfurter Glockengießer Melchior Möhring stammt. Die andere musste in beiden Weltkriegen abgeliefert werden. Die heute an ihrer Stelle befindliche goss Franz Schilling in Apolda.
Ursprung