Johanneskirche

Die Kirche hat eine für Dorfkirchen bemerkenswerte einheitliche barocke Innenausstattung von 1703. In ihrer jetzigen Gestalt präsentiert sie sich mit Gemälden und Schnitzwerk aus der Erbauungszeit sowie einer Farbgebung der Wände aus der späten Jugenstilzeit (vorletzte Renovierung 1912). Die Orgel wurde ebenfalls 1703 von dem in Schleiz ansässigen Orgelbauer David Mercker gebaut und ist in ihrer Grundsubstanz (Prospekt, Traktur und Windladen) bis heute erhalten geblieben. 1866 wurde die Orgel von Orgelbaumeister Schmidt aus Gaberndorf umdisponiert. Sie erhielt 1912 eine neue Balganlage.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1703
  • Baustile: barock
  • Besonderheiten: einheitliche Innenausstatung, bemalte Decke und Emporen
  • Öffnungszeiten Sommer:
    samstags 16.30-17.00 Uhr, sonst nach Vereinbarung
  • Öffnungszeiten Winter:
    wie Sommer

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Bibel zur Lektüre - Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). behindertengerecht - Wir sind auf behinderte Menschen eingestellt. Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg.

Beschreibung


Die ältesten Teile der Dreitzscher Kirche - die unteren Vierecke der Geschosse des Turmes - stammen aus gotischer Zeit, in der die Kirche als Wehrkirche errichtet wurde. Das jetzt noch vorhandene älteste Ausstattungsstück ist die große Läuteglocke von 1513, die von dem Glockengießer Markus Rosenberger in Schleiz gegossen wurde. Sie wurde wegen ihres großen kunstgeschichtlichen und handwerklichen Wertes von den Ablieferungen des Ersten und Zweiten Weltkrieges verschont. Die Glocke weist mit der Umschrift „O Jesus, König des Ruhmes, komm mit Frieden, der du immer gepriesen bist, und o heiliger Johannes, bete für uns“ auf das Patrozinium Johannes des Täufers über die Kirche Dreitzsch hin.

Die Kirche wurde wahrscheinlich bis zum Jahresende 1703 unter Wilhelm Albrecht Christian von Pölnitz, dem letzten der Familie von Pölnitz auf Dreitzsch, in ihrer äußerlichen Gestalt mit der heute wieder sichtbaren Putz- und Farbgestaltung und in dem schönen barocken Stil sehr einheitlich innen völlig neu ausgestaltet. Die Bemalung der bis 1912 vorhandenen zweiten Südempore konnte wegen Geldmangels nicht fertig gestellt werden. Daher erfolgte die Weihe der Kirche erst am 11. Februar 1705. Als Vorbild für den außergewöhnlichen Kanzelaltar diente der Kanzelaltar der Schlosskirche in Weimar, der nach einem Schlossbrand im Jahre 1774 nicht mehr vorhanden ist. Die vielen Bilder an Decke und Emporen erzählen biblische Geschichten von Menschen, die durch Glaubenstreue und Zuversicht aus den verschiedensten, zum Teil gefährlichen Lebenslagen, durch die Engel Gottes gerettet wurden. Deshalb gibt es in der Kirche weit über 100 Darstellungen von Engeln in gemalter und geschnitzter Form. Die belehrenden Sprüche zu den Bildern, so u. a. bei der Versuchung Jesu in der Wüste nach 40tägiger Fastenzeit: „Der Feind wird weggeschlagen, die Engel treten ein, lass sie, wenn wir ihn jagen, auch unsre Diener sein.“, wurden durch den damaligen Dreitzscher Pfarrer Johann Gabriel Müller hinzugedichtet.

Mit dieser schönen Ausschmückung blieb das Dreitzscher Gotteshaus bis in unsere Tage bewahrt, nachdem 1912 und zuletzt 1991 bis 1993 zum Teil umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Eine Sanierung des Glockenstuhls erfolgte 2008. Im Jahr 2009 wurde die kleine Läuteglocke aus Eisenhartguss von 1960 durch eine Bronzeglocke ersetzt. Die Orgel wurde 2012 und 2013 restauriert. Dabei bleb der vorgefundene Registerbestand erhalten, jedoch die Traktur wieder in den früheren Zustand zurückversetzt, sodass sie jetzt einen Ganzton höher gestimmt ist.

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