St. Nikolaus

Adressdaten


  • Zollgrün
    07922 Zollgrün

Beschreibung


Wie alt die Kirche in Zollgrün ist, lässt sich nicht mehr sagen, doch verrät der noch deutlich von seinem spätromanischen Vorgänger geprägte heutige Kirchenbau hohes Alter. 1555 soll er, alten Kirchrechnungen zufolge, sein erstes Gestühl erhalten haben. 1623 wurde das Gebäude umfassend neu gestaltet. Aus dieser Zeit stammt auch der schöne Taufstein von 1628. Bis in die Zeit nach 1989 existierte noch ein sogenannter "Wickeltisch". Ursprünglich besaß die Kirche einen Kanzelaltar mit einer darüber stehenden Orgel, erbaut in der Zeit um 1800 von dem bedeutenden Adorfer Orgelbauer Trampeli. Aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wurde der Kanzelaltar aufgelöst, die Kanzel an die rechte Wand gestellt, auf die Altarplatte setzte man den Mittelschrein eines gotischen Flügelaltars aus der Zeit nach 1500 mit der Verspottung des Herrn und ersetzte die Orgel durch einen Neubau im Stil der Zeit. Doch schon 1984 trat an seine Stelle ein neues Instrument des sonst wenig bekannten Orgelbauers Raatz. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche als „im Innern von trostlosen Aussehen beschrieben“. Das erscheint dem heutigen Besucher unverständlich. Die wuchtige Balkendecke, zwei schön geschnitzte Giebelgitter vor den Patronatslogen, zwei interessante Epitaphe des 18. Jahrhunderts und nicht zuletzt die sehr geschickte Ausmalung der Kirche in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, wobei die Emporenbrüstungen mit floralen Motiven geschmückt wurden, machen das Gotteshaus zu einer der schöneren Kirchen unserer Gegend.
Als Orgel dient ein Instrument, das 1984 durch den Orgelbauer Ratz neu aufgebaut wurde. Sein Vorgänger war1926 von E. F. Walcker neu erbaut worden. Ihm voran ging als Vorgängerinstrument ein Werk von David Merker (oder Märker) aus Schleiz um 1700. Das ist leider völlig verloren.
Im Turm hängen drei Bronzeglocken der Firma Schilling in Apolda, zwei 1951, die dritte 1973 angeschafft.