Heilige Dreifaltigkeit Titschendorf

Adressdaten


  • Tischendorf
    07343 Wurzbach

Beschreibung


Der Ort Titschendorf ist einer der jüngsten in unserer Region. Nordhalbener Bürger, die aus Glaubensgründen vertrieben wurden, siedelten sich hier an und besaßen schon 1626 ein Bethaus. Dieses bauten sie in der Zeit von 1638 — 1645 zu einer Kirche aus. 1777 wurde sie abgebrochen und 1778 neu erbaut. Nur der Turm blieb erhalten, er wirkt neben dem Kirchenschiff verhältnismäßig zierlich. Betreten wir die Kirche, so erleben wir eine Überraschung. In einem erwartungsgemäß sehr schlichten Raum steht ein üppig verzierter barocker Kanzelaltar. Er stammt aus Seibelsdorf, wo er wegen einer Kirchenerneuerung nicht mehr gebraucht wurde. 1778 / 79 hat ihn die Kirchengemeinde Titschendorf erworben und aufgestellt. Reich mit schmückender Ornamentik versehen, zeigt er Engel und Cherubenköpfchen, bekrönt von einem schönen Kruzifixus. Dazu kommen sehr lebendige Figuren der vier Evangelisten und eine Reihe von Aposteln. Interessant sind drei an der Seite stehende, reichlich lebensgroße Heiligenfiguren, die offensichtlich älter sind. Vielleicht stammen sie von der alten Kirchenausstattung 1645. Ihre einstige Aufgabe ist nicht mehr erkennbar, heute dienen sie lediglich als Schmuck des Raumes. Aber es ist erfreulich, dass Kostbarkeiten, die von unseren Vorfahren oft mit großen Opfern angeschafft wurden, auf diese Weise auch heute noch erhalten und gepflegt werden. Der Raum wird von einer Flachdecke in der Art eines Spiegelgewölbes überspannt, in das ein großes Sternornament eingezeichnet ist.
Die Orgel erbaute 1916 die Firma Walcker anstelle der einst vorhandenen Trampeli-Orgel.
Im Turm hängen drei Glocken. Eine, sehr kleine, Bronzeglocke stammt aus der Bauzeit der Kirche und ist in Kronach gegossen, die beiden anderen sind 1923 datiert und aus Stahl.