Dorfkirche Liebengrün

Adressdaten


  • Liebengrün
    07368 Liebengrün

Beschreibung


Im Gegensatz zu den umliegenden Orten war Liebengrün von keinem örtlichen Grundherren abhängig, Zeichen dafür ist das Bestehen eines Rathauses auf dem Dorf. Auch sonst besaßen die Liebengrüner ein hohes Selbstbewusstsein. Einst gab es ein Fräulein von Obernitz, das an seinem angestammten „alten“ Glauben festhielt. Sie ließ Messe in der herkömmlichen Form auch nach der Einführung der Reformation lesen und bestellte dazu den Pfarrer von Weisbach, wo die Einführung der lutherischen Lehre ja erst 1543 geschah. Die Liebengrüner Gemeindeväter duldeten das, trotz Unwillens der (damals) sächsischen Obrigkeit. Dafür schenkte das Fräulein von Obernitz der Gemeinde ein schönes Waldgrundstück. Als sie starb, wurde sie in der Kirche unter dem Altar begraben. 1718 brannte die Kirche ab und wurde bis 1745 wieder aufgebaut. Diese Bauzeit wird heute noch in der farbenfrohen Ausmalung der Kirche mit Bildern aus der biblischen Geschichte erkennbar. Das Besondere ist wohl das Himmelfahrtsbild an der Decke, in dem die einstige Gönnerin der Gemeinde als Nonne erscheint! Der Kanzelaltar mit seinem reichen Dekor und ein schöner Taufengel vervollständigen die Ausstattung. In den 70-er Jahren wurde neben allerhand Reparaturen und Erneuerungen das Innere der Kirche neu ausgemalt.
Die Orgel von Georg Christoph Hofmann aus Neustadt bei Coburg wird zur Zeit restauriert. Im Turm hängen drei Bronzeglocken.