St. Martin Zoppoten

Adressdaten


  • Zoppoten
    07929 Zoppoten

Beschreibung


1910 wurde unter dem Anstrich des Innenraums der Kirche, im Bereich des Altarraums, eine Fülle von Wandmalereien aus der Zeit der Romanik entdeckt. Wenn wir den Berichten darüber glauben dürfen, enthielten sie vor allem Bilder zu Leben und Leiden (Passion) des Herrn. Die Zeit ihrer Entstehung könnte in die Zeit kurz nach 1200 fallen. Später hat wahrscheinlich der Deutsche Orden für eine Erweiterung der Kirche gesorgt, indem er die kleine, aus Apsis und Chor bestehende Kapelle um das Langhaus erweiterte. Darauf scheinen die verschieden gestalteten Weihekreuze in Altarraum und Schiff hinzuweisen. Leider sind sämtliche Malereien wieder durch die damals erneuerte Ausmalung der Kirche abgedeckt worden, sodass eine tragfähige Bewertung dieser Angaben nicht möglich ist. 1360 besaß die Kirche immerhin bereits zwei Geistliche. 1790/91 wurde
sie gründlich erneuert. Aus dieser Zeit stammen offenbar die Emporen in Altarraum und Kirche mit ihren Rokokoverzierungen. Damals wurden wohl auch die großen Fenster anstelle der ursprünglichen kleinen romanischen eingebaut. Bei diesem Umbau erhielt die Kirche ihren ersten Turm. Bis dahin hingen die Glocken in einem „Bretterhäuschen“ vor der Kirche. Das Material für den Dachreiter soll vom ehemaligen Reitzensteinschen Schloss stammen.
Das Innere der Kirche wird von dem reich bemalten Triumphbogen und zwei mächtigen Radleuchtern geprägt, die anlässlich der Renovierung von 1910 angeschafft wurden. Ihre Gestaltung verrät die Liebe ihres Auftraggebers zur Romanik. An der Brüstung der Patronatsloge sind, ebenfalls 1910, die Porträts Luthers, Melanchthons, Friedrich des Weisen und König Gustav Adolfs von Schweden angebracht worden, eine Ikonografie, die ebenfalls viel über die geschichtliche Einstellung des damaligen Pfarrers verrät.
Die Orgel baute 1910 Otto Poppe in Schleiz. Sie wurde 2006 vom „Vogtländischen Orgelbau“ (Orgelbaumeister Wolf) überholt.
Im Turm hängen drei Glocken.