Kirche Söllichau

romanische Feldsteinkirche mit Westturm von 1857



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 13. Jahrhundert
  • Baustile: romanischer Feldstein bis Neorenaissance
  • Besonderheiten: reiches Schnitzwerk an Altar und Emporen
    Westturm von 1857
    Geißler-Orgel
  • Öffnungszeiten Sommer:
    nach Vereinbarung
  • Öffnungszeiten Winter:
    nach Vereinbarung

Beschreibung


Die Kirche Söllichau ist ein spätromanischer Bau, stammt wohl aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und ist aus Feld- und Raseneisensteinen zusammengefügt. Bis 1857 hatte die Kirche einen Ostturm. Der jetzige Westturm wurde nach 1857 errichtet. Bei dem großen Umbau 1701-06 erhielt die Kirche den hohen gotische Satteldachstuhl aufgesetzt. Aus dieser Zeit stammen auch die Fenstereinbrüche. Die romanischen Fenster wurden zum Teil vermauert. Bei dem Umbau wurde auch das rundbogige romanische Nordportal zugemauert. Die rautenförmigen, bleiverglasten Fenster der Ostseite stammen aus der Zeit um 1890. Der Turm wurde aus gebrochenem Feldstein, darauf polierter Sandstein und Backstein, gebaut und wird von einem Kreuzdach gekrönt. Der Saal ist geprägt von der dreiseitigen, eingeschossigen hölzernen Empore, die zum Teil auf Sandsteinsockel steht. Das Schnitzwerk an der Empore stammt wohl von 1701/06 wie auch die zwei barocken Engel an der Ostseite der Empore. Die Orgel wurde 1873 von der Fa. Geißler aus Eilenburg gebaut. Sie besitzt 558 Pfeifen sowie sieben Register im Manual und zwei im Pedal und wurde 2011 von der Mitteldeutschen Orgelbaufirma Voigt, Bad Liebenwerda, aufwendig restauriert.
Der Taufengel ist ein spätes Werk des Barock und steht in Beziehung zur Kirche in Dölzig bei Leipzig. Der hölzerne Kanzelaltar steht auf einem weißen Stipes und zwei korinthischen Säulen. Der tulpenförmige Kanzelkorb ist mit reichem Schnitzwerk verziert, und wir sehen Christus zwischen Moses und Aaron. Das Abendmahlsbild zeigt zwölf Jünger und Christus, der das Brot bricht. Rechts neben der Kanzel befindet sich das Pfarrgestühl. Der Taufstein ist eine Sandsteinarbeit im Neorenaissance-Stil und entstand wie das Gestühl etwas vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das rote Weihekreuz auf kreisförmigem gelben Grund rechts neben der Tür stammt aus mittelalterlicher Zeit. Da die alten Glocken eingeschmolzen bzw. verkauft wurden, finden wir im Turm drei Glocken aus Stahl, die 1920 gegossen wurden.
Nach 1990 wurden in verschiedenen Schritten Dach und Turm instand gesetzt, die Fenster erneuert, der Fußboden gefliest und das Gestühl aufgearbeitet, die Läuteanlage modernisiert und das mechanische Uhrwerk durch ein elektronisch gesteuertes ersetzt.
Die Kirche ist umgeben vom gepflegten kleinen Friedhof der Kirchengemeinde, die (Stand 2008) rund 180 Gemeindeglieder aufweist. Gottesdienste sind an allen kirchlichen Hochfesten sowie in der Regel an jedem 2. Sonntag im Monat um 11 oder um 14 Uhr.

Mehr Fotos