Alle gehören dazu – das ist Kirchentag. Auch die, die schlecht sehen oder gehen können, die oft aufs Klo müssen oder langsamer denken, Rollstuhlfahrerinnen oder Menschen mit Zöliakie. Wenn man Barrierefreiheit – wie so oft - erst am Schluss der Planung in den Blick nimmt, ist es meist sehr schwierig dem Ideal eines barrierefreien Kirchentages gerecht zu werden. Die oberste Regel sollte lauten: „Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken!“ Keiner würde ein sinfonisches Konzert in einen Raum mit schlechter Akustik hinein planen. Das spart am Ende Zeit, Geld und Nerven.
Das „Zentrum barrierefrei“ vom DEKT hat gute Richtlinien erarbeitet. Was muss gedolmetscht werden, wo hilft ein Prospekt in Leichter Sprache, wem könnte man Helfer zur Begleitung anbieten, wo lohnt es sich, Plätze freizuhalten zum Beispiel für Rollstühle? Es gibt Tipps für Hörhilfen, behindertengerechte Toiletten bis hin zu glutenfreien Hostien.
Die Markierung der Veranstaltungen und Orte z.B. durch Piktogramm im Programm oder vor Ort ist für die Gäste immer hilfreich. Ein gutes Wegeleitsystem hilft allen bei der Orientierung und nicht nur denjenigen, die auf der Suche nach der Behindertengerechten Toilette sind.
Bei allen Druckerzeugnissen, wie Werbe- und Informationsmaterialien, dringend auf die Lesbarkeit geachtet werden muss (siehe Pkt “Druckerzeugnisse").
Was sich immer lohnt, ist ein Gespräch mit denen, um die es geht. Ein Abend in einer diakonischen Einrichtung mit der Frage: Was würde euch helfen, wenn wir zusammen einen Kirchentag machen? Das erweitert den eigenen Blick und erhöht das Interesse der Zielgruppe an unserer Veranstaltung.
Denken Sie auch daran, die beteiligten Rettungsdienste darauf hinzuweisen, dass möglicher Weise mehr Gäste mit besonderen Anforderungen kommen könnte als bei anderen Großveranstaltungen.
Weiterführende Informationen:
Für Schwerhörige und Gehörlose Menschen: https://www.sehen-verstehen-glauben.de
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- Checkliste Barrierefreiheit - ( 09.06.2022 / 40 KB)