PM 175 | 28.11.2012
200. Kantatengottesdienst in der Taufkirche Johann Sebastian Bachs

Enthüllung einer Telemann-Stele auf dem Georg-Philipp-Telemann-Platz

Am 1. Advent (2. Dezember, 10 Uhr) feiert die Kirchengemeinde Eisenach den 200. Kantaten-Gottesdienst in der Georgenkirche. Zu hören ist die Kantate „Nun komm der Heiden Heiland“ von Georg Philipp Telemann. Die Kantate wurde erstmalig am 1. Advent 1710 aufgeführt und markierte den Beginn der modernen evangelischen Kirchenkantate. Im Anschluss an den Gottesdienst wird auf dem Georg Philipp-Telemann-Platz eine Stele enthüllt, die an Telemanns Wirken in Eisenach in den Jahren 1708 bis 1712 erinnert. Und noch einen Grund zum Feiern gibt es für die Eisenacher: Der seit September verhüllte und nun fertig restaurierte Chorraum ist wieder nutzbar.

Der Text der Kantate „Nun komm der Heiden Heiland“ stammt von Erdmann Neumeister, der darin den gleichnamigen Choral von Martin Luther aufnahm. Dazu Pfarrer Stephan Köhler, der die Predigt in dem Gottesdienst hält: „Dieser Text passt sehr gut zum 1. Advent, denn er macht deutlich, was die folgenden Wochen ankündigen: Jesus kommt als Mensch in diese Welt. Er kommt mir nah in Wort und Sakrament. Und er wird mir entgegenkommen, wenn ich selbst nichts mehr kann.“ Die Kirchengemeinde nutzt das Jubiläum, um den vielen ehrenamtlich Mitwirkenden aus dem Bachchor und dem Ambrosius-Kammerorchester zu danken. „Es ist kaum abzuschätzen, wie viele Proben und Übungsstunden nötig waren, und wieviel Engagement und Begeisterung aufgebracht werden musste“, so Köhler.

Mit Telemanns Kantatenjahrgang auf Texte von Erdmann Neumeister für das Kirchenjahr 1710/11 entstand in der Georgenkirche in Eisenach der erste Jahrgang dieser besonderen lutherischen Form der Kantate. Neben Chören und Chorälen wurden hier die aus der italienischen Oper übernommenen Gattungen Rezitativ und Arie eingeführt. Diesen Kantatentyp hat Johann Sebastian Bach später zur Meisterschaft geführt.

Seit dem Bach-Gedenkjahr 1985 gibt es in Eisenach Kantaten-Gottesdienste. Das Ziel ist es, die Kantaten von Johann Sebastian Bach oder Georg Philipp Telemann an der Stelle erklingen zu lassen, wo sie ihren Platz haben: im Gottesdienst. Musikalisch werden die Kantaten-Gottesdienste überwiegend vom Eisenacher Bachchor sowie vom Ambrosius-Kammerorchester gestaltet. Bis zum Jahr 2002 war Kirchenmusikdirektor Ekkehard Knechtel für die Leitung zuständig, seitdem ist der jetzige Eisenacher Kirchenmusikdirektor Christian Stötzner verantwortlich. Auch auswärtige Ensembles wie der Bachchor Tokyo, der Gesangverein „Shuken Gasso dan“ aus Japan, der Monteverdi Choir aus England oder auch die Bach-Akademie Stuttgart sowie die Capella fidicinia aus Leipzig waren in Eisenach zu Gast. Es gab Kantaten-Gottesdienste mit der Landeskapelle Eisenach, mit Gastdirigenten, auswärtigen Organisten und Gastpredigern.

Mitwirkende im Kantaten-Gottesdienst am 1. Advent sind Carola Fischer (Alt), Georg Führer (Tenor), Michael Brieske (Bass), der Bachchor und das Ambrosius-Kammerorchester Eisenach unter der Leitung von Christian Stötzner.

Für den Jahreswechsel 2012/13 ist in der Eisenacher Georgenkirche die Aufführung der sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums in den Gottesdiensten an den Weihnachtstagen, zu Neujahr und am Epiphaniasfest geplant.

RÜCKFRAGEN

KMD Christian Stötzner, 03691-887681, oder Stephan Köhler, 03691-732620

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