PM 35 | 15.06.2005
Alle in einem Boot Bischofsbericht zur Fruehjahrssynode

„Alle in einem Boot“ – Bericht zur Lage von Bischof Kähler steht am Anfang der Landessynode vom 7. bis 10. April

Ein Bericht zur Lage von Landesbischof Christoph Kähler stand am Beginn der am heutigen Donnerstagvormittag (7.4.) eröffneten Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Schwerpunkt der bis Sonntag (10.4.) dauernden Tagung sind „Die sozialen Herausforderungen der Gegenwart“.

Kähler setzt sich in seinem Eröffnungsbericht unter dem Titel „In Sturm und Wellen, aber in einem Boot“ mit dem Phänomen der kleiner werdenden Kirchgemeinden auseinander. Unter den evangelischen Kirchen in Deutschland sei die Thüringer Landeskirche diejenige mit den wenigsten Kirchenmitgliedern pro Gemeinde. Hier habe eine Kirchgemeinde durchschnittlich nur 364 Mitglieder, in den westlichen Landeskirchen rechneten die Gemeinden mit der zehn­fachen Zahl. Die Folge sei, dass Pastorinnen und Pfarrer in Thüringen oft für vier, sechs und mehr Kirchgemeinden zuständig seien. Kähler warb darum, sich der Situation zu stellen: „Alle Hoffnungen haben sich als trügerisch erwiesen, dass die Schrumpfung unserer Gemein­den in absehbarer Zeit in eine stabile Phase übergeht, die keine Anpassungen mehr erfordert.“

Die „Minigemeinden“ müssten in größeren Gemeindebezirken und Regionalpfarrämtern auf­gefangen werden: „Daher plädiere ich dafür, dass wir zu einer planmäßigen Bildung von Zent­ren in einzelnen Regionen kommen.“

Im Blick auf das Schwerpunktthema der Synode „Die sozialen Herausforderungen der Ge­genwart“ würdigte Kähler den Reformwillen der Regierung, formulierte aber auch: „Werden die Reformen zu den beabsichtigten Ergebnissen führen? Finden die verschiedenen Ebenen politischer Verantwortung und die verschiedenen Parteien und Interessengruppen zu einer konstruktiven und wirksamen Gemeinsamkeit? Sowohl bei den Tarifpartnern der Wirtschaft wie bei den politischen Parteien fürchte ich, dass dort die Rangelei um Positionen und Plätze auf dem Schiff dessen Manövrierfähigkeit und dem Kurshalten schadet.“ Die Manager müss­ten begreifen, dass Gewinne nur verantwortbar seien, wenn sie „nicht gegen die sondern mit der Mannschaft realisiert werden und die Mannschaft daran entsprechenden Anteil bekommt“.

„Wir sitzen alle in einem Boot: Wir werden nicht aufhören, uns über diese Fragen zu verstän­digen, denn: Wir haben Verantwortung füreinander und miteinander“, sagte Kähler abschlie­ßend.

Einen genauen Ablaufplan der Synode, den Bischofsbericht sowie Tagungsunterlagen finden Sie im Internet-Portal der Thüringer Landeskirche hier!

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar