PM 114 | 21.09.2022
Aufruf zur Schöpfungszeit: Verantwortung endlich wahrnehmen

Running Dinner, Wanderung, Nachhaltigkeitstag, Gottesdienst, Kinderfest

Zur aktuellen „Schöpfungszeit“ werden in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) verschiedene Veranstaltungen angeboten wie ein Running Dinner der Religionen, eine Ökumenische Wanderung, Gottesdienste und Feste. Charlotte Weber, Referatsleiterin für Konfessionelle und weltweite Ökumene, Christlich-Jüdischer Dialog und Weltanschauungsfragen im Landeskirchenamt der EKM, ruft dazu auf, die Schöpfungsverantwortung endlich richtig ernst zu nehmen: „Es ist höchste Zeit, sich von den Veränderungen anrühren zu lassen – und nach den letzten niederschlagsarmen Jahren sind diese besonders wahrnehmbar. Sie sind Teil einer globalen Klimakrise, unter der diejenigen am meisten leiden, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Daran haben uns die Teilnehmenden an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe eindrucksvoll erinnert. Und daran erinnert uns auch der Globale Klimastreik am 23. September: Schöpfungsverantwortung ist gelebte Nächstenliebe – für diejenigen, die jetzt schon unter den Folgen des Klimawandels leiden, und für zukünftige Generationen“.

Veranstaltungen in Thüringen (Auswahl):

Die ACK in Thüringen lädt am 24. September zu einer Ökumenischen Wanderung zur Schöpfungszeit mit dem Motto „Wahrnehmen – Beten – Handeln“ in einem Abschnitt des Tales der Weißen Elster in Ostthüringen ein. Zwischen Neumühle/Elster und Berga/Elster in der deutschen Flusslandschaft des Jahres 2020-23 werden etwa 13 Kilometer erwandert, teilweise auf dem „Elsterperlenweg“. Start ist mit der Bahnfahrt vom Geraer Hauptbahnhof um 10.06 Uhr, die Ankunft am Abend ist für 17.50 Uhr geplant. Anmeldung bei Pastor Andreas Erben: Andreas.Erben@adventisten.de. „Miteinander die bedrohte Schöpfung wahrnehmen, unsere Sorgen und Gedanken miteinander teilen und im Gebet vor Gott bringen und sich zu Initiativen zur Bewahrung der Schöpfung verabreden – dies sind die Ziele des gemeinsamen Weges“, berichtet Charlotte Weber. „Ein Wandel im Umgang mit der Schöpfung beginnt im eigenen Herzen. Aber vorher muss man den Mut haben, wirklich wahrzunehmen, was um uns herum passiert. Inzwischen ist auch die Idylle des schönen Tales der Weißen Elster durch die niederschlagsarmen Jahre bedroht. Es ist höchste Zeit, sich von den Veränderungen anrühren zu lassen“, so Weber.

Der Evangelische Kirchgemeindeverband Saalfeld beteiligt sich am 23. September am 1. Nachhaltigkeitstag im Meininger Hof in Saalfeld. Von 10 bis 17.30 Uhr wird zu Informationen, Vorträgen und zum Austausch rund um Nachhaltigkeit in der Kommune eingeladen. Als Grundgedanke gilt, „dass wir alle in der Einen Welt leben, in der jede und jeder Einzelne Verantwortung für eine intakte Erde trägt“, so die Veranstalter.

In Weimar startet zum 7. Mal am 23. September ab 18 Uhr das „Running Dinner der Religionen“. Das erste Mal gibt es eine ökumenische Station, die evangelische und katholische Christen gemeinsam vorbereiten. Unter dem Thema „Schöpfung gemeinsam bewahren“ ist der erste Gang in der Katholischen Kirche in Weimar-Schöndorf geplant, den zweiten Gang gibt es in der Moschee in der Rießnerstraße. Ramón Seliger, Sprecher des Interreligiösen Dialogs Weimar: „Ich freue mich, dass das Running Dinner der Religion in diesem Jahr endlich wieder mit einem gemeinsamen Essen stattfinden kann. Das führt Menschen zusammen und lädt ein zum Dialog. Diesen Dialog brauchen wir dringender als je zuvor, um unser Zusammenleben in Vielfalt und Verschiedenheit gemeinsam zu gestalten. Wir sind alle verschieden, aber das ist nicht das Problem, sondern kann ein Teil der Lösung sein, wenn wir einander offen begegnen.“

In Erfurt findet am 24. September ein Gottesdienst des Schöpfungsnetzwerkes im Klimapavillon Petersberg statt (10 Uhr).       

Am 8. Oktober ist um 14.30 Uhr in Bielen im Kirchgarten ein Kinderfest mit Einweihung des „Wetterprojekts“ im Schöpfungsgarten geplant.

Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt (Auswahl):

Das Kirchspiel Süd in Magdeburg feiert zur Schöpfungszeit in einem Erntedankgottesdienst (2. Oktober) die Zertifizierung mit dem „Grünen Hahn“. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Umweltzertifizierung für Unternehmen und Organisationen. Mit der Einführung eines kirchlichen Umweltmanagements etabliert man Strukturen in der eigenen Organisation, die eine schrittweise Verbesserung der Umweltauswirkungen zum Ziel haben. Betrachtet werden vor allem die Bereiche Energie, Wasser, Einkauf, Abfall, Mobilität und Biodiversität.

Hintergrund:
Die Idee zur „Schöpfungszeit“ stammt von der Dritten Europäischen Ökumeni¬schen Versammlung im September 2007 im rumänischen Sibiu. Die Versammlung empfahl den Kirchen, den Zeitraum vom 1. September bis 4. Oktober (Gedenktag des Franziskus von Assisi) in ihre liturgischen Kalender aufzunehmen und sich in dieser Zeit besonders auf ihre Verantwortung für Gottes Schöpfung zu besinnen. So sollen sie sich dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhalti¬gen Lebensstils widmen sowie Gott als Schöpfer gemeinsam preisen, die Schätze der Traditi¬onen miteinander teilen und auf eine neue Orientierung der Gesellschaft hinarbeiten.

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755, und Friedemann Kahl, 0151-59128575


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