PM 122 | 29.12.2005
Bischof Kaehler zum Jahreswechsel

Bischof Kähler zum Jahresbeginn:
„Fußball-WM unterstreicht Nachbarschaft der Nationen.
– Aber auch Nachbarschaft im Kleinen pflegen“

„2006 werden wir beweisen müssen, dass wir gute Nachbarn und Gastgeber sein können“, so Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, anläss­lich des Jahreswechsels. Das gelte für die Nachbarschaft im Großen, wie die Begegnung der Nationen zur Fußball-Weltmeisterschaft, wie für die Nachbarschaft im Kleinen. „Eine Fairplay-WM kann zeigen, dass die Nationen heute mehr denn je Nachbarn sind und zu einer Weltfamilie gehören.“ Deutschland sei als Gastgeberland gefragt, eine Atmosphäre zu schaf­fen, in der Sportler wie Fans sich willkommen fühlen und sich freundschaftlich begegnen.

„Wenn Nationen es schaffen, zusammenzurücken, kann uns das auch helfen, den Wert der Nachbarschaft im Kleinen zu erkennen. Eine gute Nachbarschaft zu denen, die links und rechts neben mir wohnen, bedeutet Lebensqualität“, so Kähler. Da viele Familien geografisch auseinanderrücken, würden Nachbarschaften wieder wichtig. Die Konsumgesellschaft ver­mittle den Eindruck, als sei der Alltag über die richtigen Kaufentscheidungen organisierbar. Das aber sei ein Irrtum. „Kein Mensch kann für sich allein leben.“

Es mache aber keinen Sinn, die zunehmende Vereinsamung in der Gesellschaft zu beklagen. Eine gute Nachbarschaft könne nicht nur einspringen, wenn einmal Hilfe nötig ist. „Aufmerk­sam sein, wer im Nachbarhaus wohnt, einmal fragen, wie es geht, der freundliche Gruß oder der Schwatz über den Gartenzaun – das zeigt, dass wir nicht allein sind. Wir sollten das Motto der Fußball-WM ‚Die Welt zu Gast bei Freunden’ ergänzen um das private Motto ‚Die Nach­barn zu Gast bei mir’“, ermutigt Kähler. Die Kirchen hätten gute Erfahrungen damit gemacht, als weltweite Christenheit zusammen zu stehen und gleichzeitig vor Ort in den Gemeinden Freud und Leid miteinander zu teilen.

Die Fußball-WM könne ein Anfang sein, Kontakt zu Nachbarn aufzunehmen. Die Fußball­spiele gemeinsam anzusehen, sei ein größeres Erlebnis als allein vor dem Fernseher zu sitzen. So habe die Evangelische Kirche in Deutschland die Rechte an einer nichtkommerziellen Übertragung der WM-Spiele erworben. Viele evangelische Gemeinden in Thüringen würden in kirchliche Räume einladen, um die Übertragungen gemeinsam anzusehen.


Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 03691-212887 oder 0172-7962982


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