PM 191 | 18.12.2019
Eine halbe Million Besucher an Heiligabend in evangelischen Kirchen

Andachten im Wald und auf dem Bahnhof

Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwarten an Heiligabend (24. Dezember) rund eine halbe Million Besucher zu mehr als 4.000 Christvespern und Krippenspielen. Traditionell werden dabei Spenden für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ (www.brot-fuer-die-welt.de) gesammelt. An den folgenden Weihnachtstagen finden besondere Gottesdienste, Veranstaltungen und Konzerte statt.

Veranstaltungen zu Weihnachten in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):

Am 24. Dezember (9 bis 12 Uhr) können Menschen, die gern singen, in das Merseburger Carl-von-Basedow-Klinikum (kleiner Konferenzsaal) kommen, um für die Patienten Weihnachtslieder zu singen. Auch das Bläserensemble Querfurt spielt am Heiligabend (10 Uhr) auf den Stationen im Querfurter Klinikum Weihnachtslieder.

Wie bereits in den vergangenen zehn Jahren lädt die Ökumenische Bahnhofsmission Halberstadt zu einer Christvesper (18 Uhr) in die Halle des Halberstädter Hauptbahnhofes ein. Der Bahnhof steht für einen Ort, an dem Menschen auch an den Weihnachtsfeiertagen ihren Dienst tun, wie Polizisten, Ärztinnen, Feuerwehrleute, Zugführer oder Taxifahrerinnen.

Landesbischof Friedrich Kramer wird am Heiligabend in der  Christvesper (16.30 Uhr) im Magdeburger Dom predigen. In Drübeck im Harz wird ein Gottesdienst (23 Uhr) zur Christnacht in der Klosterkirche St. Vitus gefeiert. In der Kirche St. Nikolai in Bad Liebenwerda gestaltet am 24. Dezember (18 Uhr) die Kantorei die Christvesper mit festlicher Weihnachtsmusik.
In der Dorfkirche in Parchen im Kirchenkreis Elbe-Fläming wird am Heiligabend (16.30 Uhr) die Weihnachtsgeschichte der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf als Schattenspiel aufgeführt.  
Die Christvesper in der Stadtkirche St. Marien in Torgau gestaltet am Heiligabend (17.30 Uhr) die Johann-Walter-Kantorei.
In Bad Lauchstädt führt die regionale Kinderkantorei am Heiligabend (14 Uhr) das Weihnachtsmusical „Ochs und Esel wissen mehr“ zusammen mit dem Kammerorchester „Alea iacta est“ auf.
Zu einem Gottesdienst (15 Uhr) mit Krippenspiel, der in Gebärdensprache übersetzt wird, lädt die Johannesgemeinde in Halle (Saale) ein.
Am Zweiten Weihnachtsfeiertag (16 Uhr) erklingt in der St.-Jacobi-Kirche in Sangerhausen eine „Weihnachtliche Orgelmusik“.

Veranstaltungen zu Weihnachten in Thüringen (Auswahl):

Ob das traditionelle Krippenspiel am 24. Dezember in Rohr (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) wieder mit lebenden Tieren stattfindet, ist in diesem Jahr noch offen (18 Uhr, Michaeliskirche). Tiere spielen im Krippenspiel im Kirchgarten der Kreuzkirche in Weimar mit, außerdem liegt ein lebendiges „Jesuskind“ in der Krippe (16 Uhr). In Gera (16 Uhr, Trinitatiskirche) wird ein von der Jungen Gemeinde selbst verfasstes Krippenspiel anlässlich 30 Jahre friedlicher Revolution aufgeführt. Es spielt im Jahr 1989 unter anderem im Hof der Prager Botschaft, in der Punk-Szene der DDR und mit Motiven der Friedensgebete. In der Salvatorkirche führen Konfirmandinnen und Konfirmanden ein klassisches Krippenspiel mit eigens komponierten Liedern auf (15 Uhr). Erstmals wird in Weimar unter dem Motto „Familienkirche an der Krippe“ am Vormittag des Heiligabends zum Gottesdienst mit allen Sinnen für kleinste Kinder und Familien eingeladen (11.30 Uhr, Jakobskirche). Von weither kommen Gäste zur Musikalischen Christvesper in Eisenach mit Kurrende, Bachchor und Ambrosius-Kammerorchester (17 Uhr). Ein Krippenspiel als Pop-Musical zeigen etwa 40 Kinder und Jugendliche in der Dreieinigkeitskirche in Zeulenroda. In Krauthausen wird nach der  Christvesper mit Krippenspiel von Kindern und Erwachsenen zum Imbiss eingeladen. Seit vielen Jahren organisiert Pastorin Angela Fuhrmann in Gotha Krippenspiele mit besonderen Gruppen wie Polizisten, psychisch Kranke, Feuerwehrleute, Lehrer. Diesmal spielen ihre Nachbarn aller Generationen unter dem Motto „Weihnachten verbindet“ in einem modernen Stück mit Zutaten wie eine digitale Kakophonie, ein Drahtesel, traditionelle persische Musik und ein Engelwalzer (15.30 Uhr, Augustinerkirche).

Immer mehr Kirchengemeinden laden am 24. Dezember zu später Stunde ein. „Ein besonderer Moment im Trubel des Weihnachtsgeschehens“, heißt es beispielsweise in der Ankündigung zur Christnacht in Bad Liebenstein (22 Uhr), „die Andacht schenkt uns einen Augenblick der Besinnung, der Inneren Ruhe und Erleuchtung“. Ähnliche Angebote gibt es unter anderem in Oschatz (23 Uhr), Apfelstädt (22 Uhr), Gera (23 Uhr, Johanniskirche) mit Männerchorgesängen und Orgelmusik sowie mit Chören in Gerstungen (23 Uhr). In Meiningen musizieren in der musikalischen Christnacht bei besinnlicher Atmosphäre in der von Kerzenlicht erleuchteten Stadtkirche das Meininger Residenzorchester und Kantor Sebastian Fuhrmann festliche Musik aus Barock und Romantik (22 Uhr), im Anschluss wird an die Feuerschale vor der Kirche eingeladen, der Erlös aus dem Verkauf von Glühwein ist für einen guten Zweck bestimmt. In Erfurt erklingt Weihnachtliche Orgelmusik mit Matthias Dreißig (22 Uhr, Predigerkirche), und um Mitternacht bläst der Evangelische Posaunendienst vom Turm der Thomas-Kirche.

In einigen Städten gibt es Angebote für Menschen, die den Heiligabend einsam verbringen müssten. So gibt es den „Heiligabend nicht allein“ in Eisenach mit festlichem Essen, einer Überraschung und besinnlichem Abschluss in der Kapelle des Diakonissenmutterhauses (Beginn 18 Uhr), ein Fahrdienst wird mit angeboten. In der Georgenkirche beginnt 23 Uhr ein Christnacht-Gottesdienst der Jungen Gemeinde mit etwas anderer Musik und Krippenspiel, im Anschluss steht das „Engelscafe“ in den Jugendräumen am Pfarrberg offen. In Erfurt lädt die
Offene Arbeit erst zum Heiligabend-Gottesdienst in der Michaeliskirche (21 Uhr) und anschließend zur Feier mit Buffet und Lagerfeuer. Eine nächtliche Feier gibt es auch in Meiningen. Seit langem ausgebucht ist das „Weihnachten im Kloster“ im Kloster Volkenroda vom 23. bis 27. Dezember mit Angeboten für Gemeinschaft, Stille, persönliche Impulse, praktische Beteiligung, Gottesdienste und Festessen.

Einige Kirchgänger müssen am 25. Dezember früh aufstehen, beispielsweise beginnt um 6 Uhr in der Bergkirche Schleiz eine Christnacht, und nach dem 7-Uhr-Gottesdienst in Langenwetzendorf wird zum Frühstück eingeladen. Die Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen werden meist besonders festlich mit Musik, Chorgesang und Abendmahl gefeiert. So startet in Eisenach am 25. Dezember ein vierteiliges Projekt innerhalb der Kantaten-Gottesdienste: An diesem Tag sowie am Karfreitag, am Himmelfahrtstag und im November 2020 erklingt in vier Teilen das Oratorium „Messias“ von Georg Friedrich Händel (10 Uhr, Georgenkirche). In Weimar wird Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ wie von dem Komponisten geplant im Gottesdienst aufgeführt, die Kantaten I bis III sind am 25., 26. und 29. Dezember zu hören (Stadtkirche, 10 Uhr). Weitere ausgewählte Angebote am 26. Dezember: Ökumenischer Gottesdienst mit dem Eisenbahner-Blasorchester in Gerstungen (10 Uhr), Zentraler festlicher Weihnachtsgottesdienst in Krauthausen mit dem Gesangverein Frohsinn Ifta und dem Michael-Praetorius-Chor (10 Uhr), Andacht mit Texten zum Nachdenken und Schmunzeln sowie Musik mit dem Ensemble Isenacum Musica in Eisenach (10 Uhr, Annenkirche) und in Gera (10 Uhr, Johanniskirche) Gottesdienst mit der Kantate „In dulci jubilo“ von Georg Philipp Telemann mit Musikern des Reußischen Kammerorchesters und dem Heinrich-Schütz-Chor Gera unter Leitung von Kantor Martin Hesse, die Predigt hält Regionalbischöfin Dr. Friederike Spengler.

Auch an außergewöhnliche Orten wird eingeladen, zum Beispiel zu Gottesdiensten am 25. Dezember in der Kapelle der Wartburg in Eisenach (10 Uhr) und in der Kultur- & Bildungswerkstatt Nöbdenitz (14 Uhr) oder am 26. Dezember in der Krypta des Siloah-Hofes Neufrankenroda (19.30 Uhr) und bei Oppurg im Wald Vorwerk Seebach als Waldweihnacht (14 Uhr) mit Posaunenchor, Anspiel und Lesung sowie im Anschluss Glühwein und Punsch mit Gelegenheit zum Gespräch. In Daasdorf am Berge findet am 26. Dezember (16 Uhr) die Hirtenweihnacht statt, wobei der Treffpunkt nicht wie geplant am Schafstall sondern an der Kirche ist.

Auch Konzerte finden statt – beispielsweise am 1. Weihnachtsfeiertag ein Liederabend mit Sibylla Rubens (Sopran) und Jörg Reddin (Orgel) in Arnstadt (16.30 Uhr, Bachkirche) und  Weihnachtliche Musik mit Michael von Hintzenstern an der Liszt-Orgel in Denstedt (17 Uhr, Kirche). Ausgewählte Konzert am 26. Dezember: In Weimar Weihnachtliche Musik für zwei Harfen (17 Uhr, Jakobskirche); in Saalfeld/Saale (17 Uhr, Johanneskirche) Weihnachtliche Chormusik mit den Thüringer Sängerknaben, dem Mädelschor Saalfeld und dem Organisten Wolfram Otto; in Ilmenau (16.30 Uhr, Kirche) und Erfurt (20 Uhr, Michaeliskirche) Weihnachtlich-festliche Barockmusik von Johann Sebastian Bach und Sebastian Bodinus mit Johanna Neß (Sopran) und dem Bodinus-Ensemble sowie in Gera (15 Uhr, Marienkirche) ein Festliches Konzert mit dem Ensemble für Alte Musik. Am 27. Dezember gibt es in Weimar (18 Uhr, Christophoruskirche) die Irische Weihnacht mit der Band „JANNA“ und in Dermbach (19.30 Uhr, Kirche) ein Weihnachtskonzert „Fröhlich soll mein Herze springen“ mit einem Posaunenchor und dem Chor Heavenly Voices.

Außerdem sind Theater-Aufführungen geplant, zum Beispiel am 26. und 27. Dezember in Erfurt in der Michaeliskirche (jeweils 17 Uhr) unter dem Motto „Die gesamte Weihnachtsgeschichte“.

Hintergrund Weihnachten:
Das Weihnachtsfest ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Es wird in der gesamten christlichen Welt gefeiert, beginnend am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend. Ursprünglich feierte die christliche Gemeinde kein Weihnachtsfest, sondern die Taufe am 6. Januar beim Epiphaniasfest (Epiphanie = Erscheinung des Herrn). Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war den Urchristen unbekannt. Der 6. Januar galt zugleich als Jahresanfang. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. nahm das Fest der Geburt Jesu in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember an Bedeutung zu, der früheste Beleg findet sich für das Jahr 354 n. Chr. in Rom.
Vom Weihnachtsfest geht eine starke Faszination aus. Sie hat mit dem kleinen Kind in der Krippe zu tun und der Sehnsucht nach einem Neuanfang, die viele Menschen erfüllt. Jede Kerze, die angezündet wird und Licht spendet, wird zu einem Symbol dieser Sehnsucht. Weihnachten bedeutet für Christen: Das göttliche Licht leuchtet in der Finsternis der Welt auf. Neues entsteht und bahnt sich seinen Weg. Die Verheißung von Gottes Nähe wird durch die Geburt Jesu offenbar.

Hintergrund Krippenspiele:
Die Anfänge kirchlicher Krippenspiele sind lateinische Wechselgesänge zwischen Josef und den Hirten. Sie gehen zurück ins 9. Jahrhundert. Aus dieser einfachen Inszenierung entwickel-ten sich Hirtenspiele und parallel Dreikönigsspiele. Der Überlieferung nach geht das erste Krippenspiel auf das Jahr 1223 zurück. Damals stellte angeblich Franz von Assisi im Wald von Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen dar. Seitdem förderten die Franziskaner diese Darstellungsform, die sich auch nach der Reformation hielt.

 

RÜCKFRAGEN

 Friedemann Kahl, 0151-59128575, und Susanne Sobko, 0162-2048755

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