PM 49 | 09.05.2008
Evangelische Rundfunkgottesdienste thematisieren Rassismus

Evangelische Rundfunkgottesdienste thematisieren Rassismus
Ausstrahlungsorte waren wegen rechtsextremer Übergriffe in den Schlagzeilen

Unter dem Motto „Hinhören und Hinsehen – Nächstenliebe verlangt Klarheit“ startet am Pfingstsonntag (11. Mai) eine Sendereihe von Rundfunkgottesdiensten zum Thema Rechtsextremismus. Im Mittelpunkt stehen dabei evangelische Kirchengemeinden an Orten, die aufgrund rechtsextremer Übergriffe in die Schlagzeilen geraten sind. Zudem wird eine Gruppe behinderter Menschen vorgestellt, die mit alltäglichen Anfeindungen zu kämpfen hat. Die Gottesdienste werden jeweils sonntags von 10 bis 11 Uhr live auf MDR-Figaro übertragen.

Auftakt der Sendereihe ist ein Gottesdienst aus der Kirche St. Johannis in Halberstadt. Eine Stadt, in der sich Übergriffe von Neonazis häufen, Treffen der Rechtsrock-Szene stattfinden und ein Konzert von Konstantin Wecker aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste. Nachdem auf derartige Probleme zunächst nur reagiert werden konnte, wird inzwischen bewusst agiert. Die kirchliche und städtische Jugendarbeit versucht verstärkt, junge Menschen aus der rechten Szene anzusprechen. Dabei soll den Jugendlichen eine Gemeinschaft geboten werden, die nicht ausgrenzt sondern einlädt.

„Der Rundfunkgottesdienst wird das Thema anhand der Pfingstgeschichte erläutern - Menschen verstehen sich trotz vieler Sprachen und Stimmen. Die Frage ist: Wie kann unsere Gesellschaft ebenso vielstimmig werden? Das Ziel muss sein, mit vielen Stimmen zu sprechen, aber in einer gemeinsamen Sprache. Das Pfingstfest setzt ein Zeichen gegen den Ungeist von Hass und Gewalt“, sagt Mechthild Werner, Rundfunkbeauftragte der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM).

Die nächsten Rundfunkgottesdienste dieser Sendereihe werden aus Schleusingen (8. Juni), Rudolstadt (6. Juli) und Mechterstädt (3. August) übertragen.

In der EKM steht das Jahr 2008 unter dem Motto „Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“.
Ziel des Aktionsjahres soll es sein, klar zu erkennen und zu benennen, wo rechtsradikale Ansichten herrschen - bis in die Mitte der Gesellschaft und der Kirchengemeinden hinein. Es geht um Aufklärung der Hintergründe und um Alternativen, wie der Fremdenfeindlichkeit mit Menschenfreundlichkeit und Nächstenliebe begegnet werden kann.

Bei Rückfragen: Mechthild Werner, 0361-6636969 oder 0160-8405242


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