PM 71 | 20.06.2008
Evangelische und katholische Kirche fordern Aufnahme irakischer Fluechtlinge

Evangelische und katholische Kirche fordern Aufnahme irakischer Flüchtlinge
Thüringer Innenminister Scherer soll sichereren Aufenthaltsstatus ermöglichen

Der Thüringer Innenminister Manfred Scherer wird von den Beauftragten der evangelischen und katholischen Kirche aufgefordert, die Aufnahme irakischer Flüchtlinge zu ermöglichen. Thomas A. Seidel, der Beauftragte der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung, sowie Winfried Weinrich, Leiter des Katholischen Büros in Erfurt, haben dazu einen gemeinsamen Brief verfasst.

„Wir begrüßen die politischen Initiativen, die unter anderem von den Innenministern der Länder und von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eingeleitet wurden. Wegen der akuten Notsituation sollte Deutschland sehr bald mit der Aufnahme irakischer Flüchtlinge beginnen - gegebenenfalls auch schon vor einer gemeinsamen Aufnahmeentscheidung durch die EU-Länder“, heißt es in dem Brief.

Die Beauftragten weisen den Innenminister darauf hin, dass die Kirchen in Thüringen die politische Initiative im Rahmen ihrer Möglichkeiten befördern wollen. Sie empfehlen, insbesondere Angehörige religiöser Minderheiten wie Christen, aber auch andere besonders schutzbedürftige Personen wie alleinerziehende Mütter, Kranke ohne Therapiemöglichkeiten vor Ort oder religiös-gemischte Familien aufzunehmen. Zudem soll der Familiennachzug zu hier lebenden Irakern ermöglicht werden.

„Die Aufgenommenen sollten einen sicheren Aufenthaltsstatus sowie Zugang zu Integrationsmaßnahmen und zum Arbeitsmarkt erhalten, da nicht absehbar ist, ob und wann eine Rückkehr möglich sein wird“, appellieren die Kirchenvertreter an den Innenminister.

Bei Rückfragen: Thomas A. Seidel, 0172-4573708, und Winfried Weinrich, 0162-9433619


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar