PM 26 | 05.03.2015
Evangelischer Gleichstellungsatlas erscheint zum Frauentag

Frauenanteil steigt im Kirchenparlament, sinkt bei Superintendentinnen
Anteil der Pfarrerinnen 31 Prozent, ehrenamtliche Frauen 67 Prozent

Zum ersten Mal legt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) einen Gleichstellungsatlas vor. Die Bestandsaufnahme der Gleichstellung von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche erscheint zum Internationalen Frauentag am 8. März. Vorbild ist der Gleichstellungsatlas des Bundes. Für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) markiert der Atlas eine Position im Mittelfeld der Landeskirchen. „Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist in der EKM genauso unausgewogen wie in anderen Landeskirchen auch: Der Anteil der Frauen in der Landessynode steigt, der auf der mittleren Leitungsebene sinkt. Die Gleichstellung bleibt ein Stachel“, so Christa-Maria Schaller, EKM-Gleichstellungsbeauftragte.

In der Landessynode, dem Kirchenparlament der EKM, das sich im April neu konstituiert, werden 35,5 Prozent Frauen vertreten sein. In der ersten Landessynode seit der Gründung der EKM 2009 waren es nur 29 Prozent. Hier zeige nach Ansicht von Schaller die EKD-Synode, in der 46 Prozent Frauen vertreten sind, die Richtung an. Im Landeskirchenrat der EKM säßen immerhin 41 Prozent Frauen. Auf der mittleren Leitungsebene lag die EKM vor einigen Jahren über dem EKD-weiten Durchschnitt. Gab es 2013 noch 28 Prozent Superintendentinnen in den 37 Kirchenkreisen der EKM, sind es heute, ähnlich wie in der EKD insgesamt, nur noch 22 Prozent. Immerhin gehöre die EKM zu den beiden Landeskirchen, an deren Spitze eine Bischöfin steht.

Neben den Leitungsämtern wird mit dem Atlas auch die Gleichstellung bei den ehrenamtlich Engagierten erhoben. Deutschlandweit wird die ehrenamtliche Arbeit hauptsächlich von Frauen getragen. Der Männeranteil liegt in der EKM bei 33 Prozent. Damit ist die mitteldeutsche Kirche neben Sachsen und der Berliner Landeskirche im vorderen Feld der Landeskirchen. Dieses Verhältnis zwischen Frauen und Männer schlagen sich allerdings nicht genauso bei den Leitungen der Kirchengemeinden vor Ort nieder. In den Gemeindekirchenräten sitzen in der EKM 54 Prozent Frauen.

Untersucht wurde auch der Anteil der Frauen im Pfarramt. Hier liegt die EKM mit 31 Prozent Pfarrerinnen im Mittelfeld. Die Tendenz jedoch steigt: Im vergangenen Jahr waren unter den Ordinierten der EKM 46 Prozent Frauen, vor fünf Jahren lag der Anteil noch bei 36 Prozent.
„Die jüngere Generation holt auf“, konstatiert Schaller.

Erarbeitet wurde der Atlas vom 2014 gegründeten Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie in Kooperation mit der Konferenz der Frauenreferate und Gleichstellungsstellen in den Landeskirchen der EKD, zu der auch Schaller gehört.

Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der evangelischen Kirche (PDF, 1,8 MB)

RÜCKFRAGEN

Christa-Maria Schaller, 0361/51800-130 oder 0162-1329075

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