PM 115 | 10.09.2020
Festgottesdienst zum Jubiläum des Schwerhörigenvereins mit Gedenken an Buchenwald-Häftling

Vaterunser und Kirchenlieder werden als Tanz aufgeführt

Mit einem Festgottesdienst wird am 13. September das Jubiläum „95 Jahre Schwerhörigenverein Weimar 1925 – 2020“ gefeiert. Beginn ist 10 Uhr in der Jakobskirche in Weimar. Einbezogen wird das Gedenken an den 1. Vorsitzenden des Vereins, Pfarrer Alexander Wessel (1880-1954), der soziale Projekte und Initiativen ins Leben gerufen hatte und als Mitglied der Bekennenden Kirche wegen seines Einsatzes gegen den Krieg im KZ Buchenwald inhaftiert war. Als Besonderheit wird Anna Kretschmer das Vaterunser-Gebet und zwei Kirchenlieder tänzerisch aufführen. Die Predigt und Liturgie hält Pfarrer Hardy Rylke, Kantorin Anne Hoff begleitet den Gottesdienst an der Orgel. Im Anschluss wird zur Begegnung in der Jakobskirche eingeladen.

„Der Weimarer Ortsverein kann auf ein langes segensreiches Wirken zurückblicken“, kommentiert Henrich Herbst, Superintendent des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Weimar, das Jubiläum. „Im Ortsverein verbinden sich kompetente soziale Arbeit mit Herz, Mitmenschlichkeit und Engagement für den Nächsten. Ein großer Teil der Arbeit geschieht ehrenamtlich. Es waren sehr viele Menschen, die in 95 Jahren Menschen, die von Schwerhörigkeit betroffen sind, unterstützt haben und bis heute unterstützen. Ihnen allen gebührt unser Dank und Respekt. Sie sorgen dafür, dass Menschen sich verstehen und zusammenkommen“, so Herbst in einem Grußwort.
 
Er freue sich, dass der Ortsverein des Deutschen Schwerhörigen-Bundes sein Jubiläum zum Anlass nimmt, sich seiner Wurzeln zu vergewissern, beispielsweise mit der Erinnerung an die Gründungsversammlung im von den Nationalsozialisten abgerissenen evangelischen Gemeindehaus in der Carl-August-Allee. Das heutige „Haus des Miteinander Hörens“ in der Bonhoefferstraße sei ein lebendiger und wichtiger Ort mit Angeboten für Selbsthilfegruppen, Freizeitaktivitäten, Schulungen und Kurse sowie der Interessenvertretung für Schwerhörige. „Hörbehinderung kann große Barrieren im Miteinander aufbauen und zu Benachteiligung, Isolation und Einsamkeit führen. Deswegen ist die Schaffung von Bereichen der barrierefreien Kommunikation für Hörgeschädigte so wichtig“, betont Herbst.

Anna Kretschmer arbeitet als freiberufliche Tänzerin sowie Tanz- und Yogalehrerin. Sie studierte Klassischen Indischen Kathak-Tanz und Yoga in Indien. Auf der Suche nach Tanz in der Tradition des Christentums schuf ihre Lehrerin, Prof. Ranjana Srivastava, Choreografien und Kostüme für das Bibeltanztheater „Tanz für GOTT“.

RÜCKFRAGEN

Hardy Rylke, 03643-8058420 oder 0172-9742355


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