PM 4 | 22.01.2010
Forum über Gleichstellungsarbeit in der EKM

„Missverhältnis beim Frauenanteil muss sich stärker ausgleichen“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Katja Albrecht, kritisiert das Missverhältnis des Frauenanteils zwischen den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der EKM. „Während der Frauenanteil in der Pfarrerschaft bei nur 30 Prozent liegt, sind zwei Drittel aller Ehrenamtlichen Frauen. Dieses Verhältnis muss sich in Zukunft stärker ausgleichen. Dazu will unsere Gleichstellungsarbeit beitragen.“

Gegenwärtig wird die Gleichstellungsarbeit der EKM durch das Gender Institut Sachsen-Anhalt (GISA) evaluiert. Zwischenergebnisse dieser Studie werden am Samstag (23.1) in Halle auf dem „Forum Gleichstellungsarbeit in der EKM“ vorgestellt und diskutiert. „Mit der Evaluation unserer Gleichstellungsarbeit haben wir ein innovatives Projekt angestoßen. Bisher hat es eine solche Untersuchung noch in keiner anderen Landeskirche gegeben“, so Albrecht.

Thomas Claus, Leiter des Bereichs Forschung und Information des GISA, stellt in Zusam­menhang mit den ersten Ergebnissen der Evaluation fest, dass die Geschlechtergleichstellung zwar von allen formal für wichtig gehalten werde, im praktischen Handeln jedoch noch zu wenig Beachtung fände. So komme es beispielsweise im Landeskirchenamt darauf an, sie stärker in die tägliche Arbeit zu integrieren.

Hintergrund
Im Kirchenamt der EKM werden derzeit zehn der 29 Referate von Frauen geleitet. Der Frau­enanteil in der Pfarrerschaft der EKM liegt bei 30 Prozent: Neben den 735 Pfarrern gibt es in der Landeskirche 320 Pfarrerinnen (Pastorinnen). Auf Ebene der Kirchenkreise gibt es weni­ger weibliche Führungskräfte. Von den 38 Kirchenkreisen werden acht von Superintenden­tinnen geleitet. Neben den hauptamtlich Beschäftigten sind über 36.000 Ehrenamtliche in den Kirchenge­meinden der EKM engagiert, von denen etwa Zweidrittel Frauen sind. In der EKM gibt es seit 15 Jahren einen Arbeitsbereich für Geschlechtergerechtigkeit.

RÜCKFRAGEN

Katja Albrecht, 0160/7485588

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