PM 29 | 20.03.2010
Frühjahrstagung der Landessynode geht in Bad Sulza zu Ende

Beschluss zu konsequentem Umgang mit Missbrauchsfällen

Mit einem Gottesdienst geht am heutigen Samstagnachmittag (20.3.) die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu Ende. Am dritten und letzten Sitzungstag in Bad Sulza stand die Verabschiedung von Kirchengesetzen und Anträgen auf der Tagesordnung. Die Synode war am Donnerstag (18.3.) mit dem Bericht von Landesbischöfin Ilse Junkermann eröffnet worden. Die Bischöfin hatte sich für eine Öffnung der Kirche ausgesprochen. Dies haben die 83 Kirchenparlamentarier ausdrücklich begrüßt.

Die Landessynode hat mit einem Beschluss den von Oberkirchenrat Christian Frühwald in seinem Personalbericht geforderten Umgang mit Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch unterstützt. Sie erwartet, „dass sich Gemeinden und Kirchenkreise ihrer Verantwortung bei Verdachtsfällen stellen und sensibel und angemessen reagieren“. Personaldezernat Frühwald hatte zuvor ausgeführt: „Der Umgang mit sexuellem Missbrauch und Kinderpornografie ist die Nagelprobe für die Kultur, die wir in unserer Kirche im Umgang miteinander und mit den Schwächsten – Kindern und Jugendlichen – pflegen.“ Wer sein Amt missbraucht habe, um anderen Gewalt anzutun, dürfe kein Amt mehr ausüben. Frühwald hat zudem Fortbildungen angekündigt, damit Missbrauchsfälle früh erkannt werden können. Derzeit liegen dem Landeskirchenamt keine Hinweise auf aktuelle Missbrauchsfälle vor.

Abgelehnt hat die Synode die Einrichtung eines Ausschusses zur Untersuchung des Kaufs des ehemaligen Erfurter Hotels „Nikolai“. Die Landeskirche hatte das Gebäude Anfang des Jahres erworben, um es als Gästehaus der Landeskirche wieder zu eröffnen. Der Kauf soll vom Landeskirchenamt überprüft werden. Bezweifelt wurde von einigen Synodalen die Notwendigkeit des Kaufs. Kritisiert wurde zudem mangelnde Transparenz bei der Information von Gremien.

Die Landessynode hat sich mit einem Beschluss auch für den Einsatz freier Software ausgesprochen. Das Landeskirchenamt wurde aufgefordert, den Einsatz in kirchlichen Einrichtungen zu prüfen und wenn möglich zu befördern.

Zur Wahl stand einer der beiden Stellvertreter des Präses der Landessynode, Wolf von Marschall. Gewählt wurde mit 64 Ja-Stimmen bei fünf Nein-Stimmen Sebastian Kircheis. Der 46-Jährige ist seit elf Jahren Pfarrer in Gera.

Hinweise für die Redaktionen: Alle Synodenunterlagen finden Sie auf unserer Internetseite: 4. Tagung der Landessynode der EKM

RÜCKFRAGEN

Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982; Friedemann Kahl, 0151-59128575

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