Kirchengemeinden laden zu Veranstaltungen zur Friedensdekade ein
„Frieden beginnt, wo Menschen sich begegnen und zuhören“
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575
Zur Ökumenischen Friedensdekade vom 9. bis 19. November bieten Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Gottesdienste, Friedensgebete, Konzerte, Lesungen, Vorträge, Kino, Ausstellungen und Aktionen an. Das diesjährige Motto „Komm den Frieden wecken!“ soll dazu motivieren, nicht in Resignation zu verharren, sondern aktiv Verantwortung zu übernehmen und Frieden hörbar, sichtbar und spürbar zu machen - für ein gerechtes, friedliches Miteinander, vor Ort und weltweit. Seit 45 Jahren engagiert sich die Ökumenische FriedensDekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Infos gibt es unter: www.friedensdekade.de.
„In einer Welt, die von Unsicherheit, Konflikten und gesellschaftlicher Spaltung geprägt ist, fällt es oft schwer, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Gute Nachrichten scheinen viel zu selten. Doch gibt es sie, die Zeichen der Hoffnung, im Großen wie im Kleinen. Frieden ist möglich. Aber er entsteht nicht von allein. Er braucht uns alle – unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an einem gerechten Miteinander mitzuwirken. Haben wir den Mut zu mehr Solidarität und Miteinander. Frieden beginnt dort, wo Menschen sich begegnen, zuhören und gemeinsam Verantwortung übernehmen“, sagt Jens Lattke, Friedensbeauftragter der EKM.
Begleitend zur Friedensdekade gibt es kostenfrei zum Download die App „Peace&Pray“ (www.peaceandpray.de). Sie macht das Engagement für den Frieden mobil: ein täglicher Impuls zum Nachdenken als Push-Nachricht, ein Aktionsvorschlag und ein Friedenslied für jeden Tag, dazu eine komplette Liturgie für ein tägliches Friedensgebet. Ganz einfach verfügbar, an jedem Ort. Die App wurde von der EKM mit entwickelt.
Veranstaltungen (Auswahl) zur Friedensdekade in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg:
Zur Eröffnung der Friedensdekade am Sonntag (9. November) werden in zahlreichen Gemeinden Gottesdienste mit einem inhaltlichen Fokus auf die Friedensdekade gefeiert – so beispielsweise in der Nikolaikirche (10.30 Uhr) in Quedlinburg, in der Marienkirche (10.45 Uhr) Stendal, in der Jacobikirche (9.30 Uhr) Sangerhausen, im Lutherhaus (10.30 Uhr) Bitterfeld-Wolfen oder im Dom (10 Uhr) in Magdeburg.
In Bad Düben im Kirchenkreis Torgau-Delitzsch wird bereits am Samstag (8. November, 19 Uhr) zum Abendsingen zur Friedensdekade mit Kurrende und Posaunenchor in die Stadtkirche St. Nikolai eingeladen.
In der Kirchschule in Groß Rosenburg (9. November, 19.30 Uhr) im Kirchenkreis Egeln lädt die Gemeinde zu einer Vorführung des Films „Eine Hand voll Murmeln“ ein. Basierend auf dem autobiographischen Erfolgsroman von Joseph Joffo aus dem Jahr 1973 schildert der Film Judenverfolgung und die Besatzung Frankreichs aus der Perspektive zweier Kinder.
Landesbischof Friedrich Kramer ist zum Themenabend „Shalom-Salam - Krieg und Frieden im Heiligen Land“ zu Gast im Dom St. Nikolaus in Stendal (14. November, 19 Uhr).
Die Hoffnungsgemeinde in Magdeburg veranstaltet einen „FriedensWerkstattTag“ (14. November, 19 Uhr) zum Thema „Dem ruhigen Geist ist alles möglich“.
Ein Jugendgottesdienst (16. November, 10 Uhr) zur Friedensdekade wird in der Pauluskirche in Halle gefeiert.
Im Gemeindehaus (17. November, 19.30 Uhr) in Bad Schmiedeberg wird im Kirchenkino der Spielfilm „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“ gezeigt. Er handelt von der New Yorker Musik-Journalistin Ruth, die kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Begleitung ihres Vaters nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen.
Zu einem Diskussionsabend (18. November, 19 Uhr) unter dem Motto „Soldaten als Diener des Friedens“ mit dem ehemaligen Militärpfarrer Andreas Ginzel lädt die Gemeinde in Bitterfeld in Lutherhaus ein.
In vielen Gemeinden wird während der Friedensdekade täglich beziehungsweise wöchentlich für den Frieden gebetet – so beispielsweise in Magdeburg am Barlach-Mahnmal im Dom oder in der Kirche St. Briccius, in der Marktkirche in Halle, in der Dorfkirche in Wilsleben, im Pfarrhaus Wahrenbrück im Kirchenkreis Bad Liebenwerda sowie in der Katharinenkirche Salzwedel.
Veranstaltungen (Auswahl) zur Friedensdekade in Thüringen:
In Weimar im Eröffnungs-Gottesdienst am 9. November in der Herderkirche (10 Uhr) kehren die Friedensschilder nach der Restaurierung zurück als Zeichen, „dass der Friede immer Gabe und Aufgabe ist“. Sie wurden vor 375 Jahren zu einem Friedensfest der Stadtgesellschaft nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges in einer Prozession in die Kirche getragen. Am Buß- und Bettag am 19. November um 19.30 Uhr versammeln sich Methodisten- und Adventgemeinde, Freikirchliche Evangelische Gemeinde, Evangelisch Freikirchliche Gemeinde, Vaterhausgemeinde, koreanische und anglikanische Gemeinde in der Jakobskirche zum gemeinsamen Gottesdienst. Zudem gibt es die Pop-up-Kirche am Nachmittag auf dem Theaterplatz, um mit Menschen über das Verzeihen ins Gespräch zu kommen.
Ein Friedenskonzert zur Eröffnung der Friedensdekade mit der Kantorei Eisfeld, dem Collegium musicum Hildburghausen, dem Flötenensemble Eisfeld, Julia Lucas und Torsten Sterzik gibt es am 10. November um 17 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche Eisfeld.
Ein Vortrag mit Diskussion zum Thema „Der Christliche Friedensruf vom 1. Mai 2025 - Sieben Bibelstellen und ihre Konsequenzen für uns heute“ findet am 13. November um 19.30 Uhr in Erfurt in der Offenen Arbeit statt.
Am 13. November (19 Uhr, Rathaussaal) gibt es in Gera in der Reihe "Krieg & Frieden" einen Vortrag mit Gesprächsrunde zum Thema „Die Brücke von Arnheim“. Den Impulsvortrag hält Prof. Martin Leiner, der in Jena ein Institut für Versöhnungsstudien leitet. Es reagieren der Bürgermeister der Stadt Gera, Thomas Lenk, und Propst i.R. Dr. Hans Mikosch als erster Deutsche, der beim Gedenken der Geraer Partner-Stadt Arnheim an das Massaker der Wehrmacht am 19. September 1944 sprechen durfte.
In Eisenach wird am 14. November um 17 Uhr in der Nikolaikirche zum Versöhnungsgebet von Coventry und einem Konzert für den Frieden eingeladen. Am 16. November um 10 Uhr finden Bittgottesdienste für den Frieden statt. In der Nikolaikirche begleitet der Liedermacher Karl-Heinz Bomberg, anschließend folgt das Gedenken am Ärztedenkmal. Nach dem Gottesdienst in der Georgenkirche ist eine Mahnwache mit Friedenslichtern am Gedenkort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft am Turm der Kirche geplant. Am 17. November um 18 Uhr gibt es ein Friedensgebet mit Bischof Friedrich Kramer in der Paul-Gerhardt-Kirche. Der Abschlussgottesdienst ist am 19. November in der Annenkirche (17 Uhr).
Das Bonhoeffer-Liedoratorium wird am 15. November um 18 Uhr in Vacha in der Johanneskirche von einem Projektchor aus Sängerinnen und Sängern der Kirchenkreise Hersfeld-Rotenburg und Bad Salzungen-Dermbach und ein Instrumentalensemble aufgeführt. In eingängigen Songs geht es um Zitate von Dietrich Bonhoeffer sowie seine Lebens-Stationen. Der Pfarrer wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet, weil er sich gegen Gewalt und Krieg und die damals regierende NSDAP engagiert hatte.
Am 16. November (17.30 Uhr, Kreuzkirche) veranstalten die Kirchengemeinde Schleusingen und das Bündnis „Nie wieder ist jetzt – gemeinsam für Demokratie und Vielfalt“ mit Regionalbischof Tobias Schüfer ein Friedensgebet „Herz statt Hetze: Nächstenliebe verlangt Klarheit“ als Gegenveranstaltung zum „Heldengedenkmarsch“ von Tommy Frenck. Sie wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Menschenverachtung und die Verherrlichung des NS-Regimes setzen.
Landesbischof Friedrich Kramer wird ein Abendgebet zur Friedensdekade auch am 16. November um 17 Uhr in Haina in der Johanneskirche mitgestalten.
Am 17. November (19.30 Uhr) läuft in Erfurt im Evangelischen Augustinerkloster der Film „Die Liebe zum Leben“ über den Wehrmachts-Deserteur Ludwig Baumann. Anschließend wird zum Publikumsgespräch in Anwesenheit der Regisseurin Annette Ortlieb eingeladen.
Regelmäßige Friedensgebete gibt es unter anderem in Riethnordhausen, Weimar, Jena, Haina, Gera, Gotha und Ingersleben.
Hintergrund:
Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ostdeutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt. Trägerorganisationen sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575