PM 165 | 25.11.2021
Muslime unterstützen Restaurierung von zerstörten Gegenständen

Spende nach Vorfall in der Frauenbergkirche in Nordhausen

Die Deutsche Muslim-Liga (DML) unterstützt die Gemeinde der kürzlich von einem Muslim ausgeräumten Frauenbergkirche in Nordhausen bei der Restaurierung der zerstörten Gegenstände. Sie übernimmt den finanziellen Eigenanteil in Höhe von 500 Euro, den die Gemeinde für die Restaurierung aufbringen muss.

Er habe den Betrag gemeinsam mit seinen Freunden aus dem Vorstand gespendet, teilte Belal El Mogaddedi, Vorsitzender der DML, der Kirchengemeinde mit. „Ich weiß, dass dieser Geldbetrag symbolisch und klein ist, aber die Kirchengemeinde soll nicht denken, dass Muslime hinter dieser abscheulichen Tat stehen und sie gutheißen“, betonte El Mogaddedi. Er hatte die Ausräumung der Kirche zuvor in einer Mail in klaren Worten verurteilt: „Diese Tat ist verwerflich und mit den Lehren des Islams unvereinbar“. Offensichtlich habe der Täter überhaupt kein authentisches Wissen über den Islam. Um sein Verständnis vom Umgang der Religionen miteinander zu belegen, zitierte Belal El Mogaddedi zwei Stellen aus der Hadith-Sammlung des Propheten Mohammad, die vom respektvollen Umgang mit Christen erzählen. Die unsägliche Tat sei nicht mit dem Muslim-Sein vereinbar.

Andreas Schwarze, Superintendent des Kirchenkreises Südharz, sagte dazu: „Für mich ist diese Geste ein bewusstes Signal für einen Brückenschlag und die Bitte, den Dialog nicht abreißen zu lassen.“

Kurz nach der Tat hatten bereits Mitglieder der afghanischen Gemeinschaft aus Nordhausen und der Kirchengemeinde ein gemeinsames Zeichen der Versöhnung gesetzt, indem von den Flüchtlingen am Altar Blumen als Zeichen der Entschuldigung abgelegt wurden. Pfarrer Klemens Müller von der Frauenberggemeinde teilte mit, dass von der Kirche ein Signal der Versöhnung und des Friedens ausgehen soll.

Hintergrund:

Ein aus Afghanistan stammender 25-jähriger Muslim hatte am 28. Oktober in Nordhausen aus der Frauenbergkirche Mobiliar und Einrichtungsgegenstände entfernt und dabei ein Kruzifix, ein Altarbild und eine Vitrine beschädigt. Er halte den christlichen Glauben für einen Irrtum und falsch, so seine Begründung. Die Kirchengemeinde hat Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt, wirbt aber gleichzeitig für Versöhnung.

Foto: Teile des zerstörten Kruzifixes.

RÜCKFRAGEN

Klemens Müller, 03631-476661 oder 0176-41988644


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