PM 016 | 27.03.2017
„Nur der Himmel blieb derselbe“

Ausstellung im Collegium maius über Ostpreußens Hungerkinder

Am kommenden Donnerstag (30. März) wird im Collegium maius in Erfurt die Ausstellung „Nur der Himmel blieb derselbe - Ostpreußens Hungerkinder erzählen vom Überleben" mit einem Vortrag des Historikers Christopher Spatz eröffnet (19.30 Uhr). Zwölf ausgewählte Lebensgeschichten berichten vom Schicksal der sogenannten „Wolfskinder“ - Kindern aus Ostpreußen, die sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges ins heutige Litauen durchschlugen, um dem Hunger zu entfliehen. Die Ausstellung basiert auf einem Forschungsprojekt von Prof. Christopher Spatz von der Humboldt-Universität Berlin. Spatz hat für dieses Projekt fünfzig sogenannte „Wolfskinder“ interviewt und sich von ihren Erfahrungen im Hungerwinter von 1947 berichten lassen.

„Wie gut, dass Menschen den Mut aufbringen, uns ihre Geschichten zu erzählen“, sagt Friederike Spengler, persönliche Referentin der Präsidentin des Landeskirchenamtes der EKM. Sie hat die Ausstellung mit vorbereitet. “Viel zu lange haben viele geschwiegen. Die Ausstellung gibt denen Gesicht und Sprache, die bisher keine Foren für ihre Lebensgeschichte hatten. Und: Die Schicksale von damals haben eine traurige Aktualität: Die Parallelen zwischen den Flüchtlingsbewegungen damals und heute sind mit Händen zu greifen, und wir polemisieren und polarisieren, wir bewerten und grenzen uns ab. Damals wie heute werden Menschen nach traumatischen Erlebnissen sich selbst überlassen“, so Spengler.

Die Wanderausstellung kann bis zum 12. Mai 2017 von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr im Landeskirchenamt Erfurt, Michaelisstraße 39, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

RÜCKFRAGEN

Friederike Spengler, 0361-51800102


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