Pressestelle Thüringen

Wurzeln der friedlichen Revolution

Seit mehr als 30 Jahren treffen sich am Donnerstagabend um 17 Uhr Christinnen und Christen in der katholischen Kirche St. Lorenz in Erfurt zum Friedensgebet. Der Ökumenische Friedensgebetskreis Erfurt ist damit der älteste seiner Art. Im Anschluss an das Friedengebet am kommenden Donnerstag (18. Juni) laden die Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“ und das katholische Forum im Land Thüringen dazu ein , sich der Wirkung dieser Gebete zu erinnern. Die Veranstaltung unter dem Titel „Friedensgebete – spirituelle Wurzeln der friedlichen Revolution“ beginnt um 17 Uhr in der Lorenzkirche.

Mit den Zeitzeugen Hans Donat, Ilse Neumeister und Karl Metzner sprechen Martin Montag, katholischer Pfarrer in Beuren, und Dr. Hans-Joachim Döring, Beauftragter der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) für den Kirchlichen Entwicklungsdienst. Moderiert wird das Gespräch von Pfarrer Aribert Rothe, Leiter der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“.

„Im Herbst 1989 wurden die Friedensgebete zu Foren des öffentlichen Gesprächs“, erinnert sich Rothe. „Für viele waren sie eine Quelle der Stärke und Motivation für ihr Handeln. Mit der Veranstaltung möchten wir daran erinnern, welche Wirkung diese Gebete entfaltet haben –und auch daran, dass diese Kraft weiter besteht: Anlass für Friedensgebete gibt es heute mehr denn je.“

Im Dezember 1978 fand das erste Friedensgebet in der Lorenzkirche statt. Anlass war die Einführung des Wehrkundeunterrichts an allen Schulen der DDR. Diese Militarisierung der Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft erschütterte viele Menschen. Einige Erfurter Christen fanden sich zusammen, um gemeinsam zu beten. Der damalige Bischof des Bistums Erfurt, Hugo Aufderbeck, ermöglichte es ihnen, regelmäßig zu den 30-minütigen Friedensgebeten in die katholische Lorenzkirche einzuladen.