PM 67 | 25.06.2010
Pfarrer Felix Leibrock will mit Straßenmusik mindestens 10.000 Euro sammeln

Luther-Quiz über Sex-Quote, Leibröcke, Kamm-Musik und Kloßmarie
Singender Steinmetz ist in Erfurt dabei

Wer in der nächsten Woche den Stand des Thüringer Pfarrers Felix Leibrock in Luther- und Reformationsstädten besucht, kann sich nicht nur an Straßenmusik erfreuen sondern außerdem attraktive Preise bei einem Luther-Quiz gewinnen. Nachdem sich Leibrock bei seiner ersten Aktion die Füße wund gelaufen hat, wird er sich diesmal wahrscheinlich die Finger wund spielen: Jeweils sechs Stunden sitzt er an sechs Tagen hintereinander mit seinem Akkordeon in Fußgängerzonen und auf Plätzen der Städte Wittenberg (28. Juni), Erfurt (29. Juni), Eisenach (30. Juni), Worms (1. Juli), Coburg (2. Juli) und Augsburg (3. Juli).

Der Pfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) will mit der Aktion „Apolda-Rio. Straßenmusik – damit Kinder nicht mehr auf der Straße leben müssen“ mindestens 10.000 Euro einwerben. Das Geld ist zur Hälfte für ein Kinderheim in Rio de Janeiro bestimmt, zur anderen Hälfte für die Sanierung der Lutherkirche und das Luther-Spiritual 2017 im thüringischen Apolda.

Leibrock spielt auf dem Akkordeon Lieder aus aller Welt. Er wird die Zuschauer auch zum Mitmachen auffordern: Neben Volksliedern sollen sie mit ihm Choräle mit Luther-Texten singen wie „Ein feste Burg ist unser Gott“. Musikschulen unterstützen ihn in Eisenach, Worms und Augsburg. In Erfurt singt Ronny Weiland an seiner Seite – der Apoldaer ist seit dem Sieg einer Casting-Show im Fernsehen bekannt als „singender Steinmetz“. Der Direktor der Evangelischen Akademie in Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer, wird die Aktion in Wittenberg mit Geige und Gitarre begleiten.

In dem witzigen Quiz wird beispielsweise gefragt, ob Luther Kamm geblasen hat, ob er der Heichelheimer Kloßmarie begegnet war und ob er sich in Augsburg einen neuen Leibrock schneidern lassen wollte. Auch die Frage danach, wie viel Sex Luther als beziehungserhaltend vorgeschlagen hat, muss beantwortet werden.

Der Hauptpreis bei dem Luther-Quiz ist ein Besuch in Apolda am Wochenende des Reformationstags mit zwei Übernachtungen für zwei Personen. Inbegriffen ist eine Stadtführung mit Glockenmuseum und Kunsthaus sowie eine Exkursion nach Weimar mit Stadtführung durch Felix Leibrock. Weitere Preise sind Geschenkkartons mit Rotling vom Klosterhof Bergsulza in Thüringen, Gutscheine für die Toscana-Thermen in Bad Orb, Bad Schandau oder Bad Sulza sowie signierte Exemplare des Weimar-Krimis „Tempelbrand“ von Felix Leibrock.
Felix Leibrock verfolgt mit seiner Aktion verschiedene Ziele. „Mit geht es zum einen um die bundesweite Werbung für das Reformationsjubiläum sowie für die Stadt Apolda und das dort geplante Luther-Spiritual. Gleichzeitig kann ich auf diese Weise unkonventionell Spenden sammeln. Außerdem sehe ich meine Aktion als Werbung für das Musizieren“, betont der 49-Jährige.

Der Pfarrer und Schriftsteller war mit seiner ersten Spenden-Aktion überregional bekannt geworden. In sieben Tagen wollte er von Apolda nach Worms laufen, um mindestens 10.000 Euro einzuwerben. Das Geld sollte zur Hälfte einem therapiebedürftigen Kind aus Beslan (Opfer des Terror-Anschlags von 2004) und zur anderen Hälfte der Sanierung der Apoldaer Lutherkirche zufließen. Die Medien berichteten ausführlich über die Aktion, zumal der Lauf wegen akuter Fußprobleme an Dramatik zunahm. Nach einer Krankenhausbehandlung konnte Leibrock die Reise nur noch mit einem geliehenen klapprigen Fahrrad, aber mit eigenen Füßen fortsetzen. Die Spendensumme stieg auf 13.000 Euro an, „Der Spiegel“ berichtete mit einer Reportage.

Hintergrund:

Kinderheim Santa Clara in Rio de Janeiro
Das Heim bietet Kindern eine Zuflucht, deren bisheriges Leben vom täglichen Kampf um das Überleben geprägt war – sie haben entweder ihre Eltern in den riesigen Slums verloren oder können von ihren Eltern nicht mehr versorgt werden. Hier erfahren manche Kinder das erste Mal im Leben Zuwendung und Geborgenheit. Die Betreuung reicht vom Kleinkind bis zum Schulabgänger, von der Ernährung über die medizinische Behandlung bis zur Schul- und Berufsausbildung. Außerdem erhalten Kinder therapeutische Hilfe, die unter Traumata leiden, weil sie ihre Eltern verloren haben oder Ermordungen durch Bandenkriege erleben mussten. Das Heim wird vom Internationalen Kinderhilfswerk „Ourchild e.V.“ in Bad Sulza betreut.

Die Lutherkirche in Apolda
Gebaut 1894, ist sie architektonisch ein herausragendes Zeugnis der Luther-Rezeption. Zurzeit befindet sie sich in einem desolaten Zustand. Für das Lutherjubiläum 2017 soll sie baulich saniert und inhaltlich neu ausgerichtet werden. So wird hier kritisch thematisiert, dass die Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus eine Hochburg der „Deutschen Christen“ war. Im Jahr 2017 soll die Kirche außerdem ein Musiktheater werden. Mit dem „Luther-Spiritual“ planen Kirchengemeinde und Förderverein eine Aufführung mit Musik über Leben und Wirken des Reformators. Dazu soll zusammen mit dem Fraunhofer-Institut ein neuer Klang kreiert werden. Zusätzlich zum „Luther-Sound“ ist der Einsatz einer einzigartigen Laser-Projektionstechnik angedacht.

Felix Leibrock
Jahrgang 1960, wohnhaft in Weimar, zur Zeit Pfarrer in Apolda und Studienleiter an der Evangelischen Akademie in Wittenberg, Autor zahlreicher Bücher, von 2002 bis 2007 Stadtkulturdirektor in Weimar, Vorsitzender des Fördervereins Lutherkirche Apolda.
Bilddatei zum Download: Felix_Leibrock.jpg (Dateigröße 524 KByte)

Das Spendenkonto
Sparkasse Mittelthüringen, BLZ 82051000, Kontonummer 501006800, Stichwort: „Apolda-Rio“

RÜCKFRAGEN

Felix Leibrock, 0170-4746123

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