PM 24 | 24.02.2011
Projektreihe zum Thema „Judenhass“ zur Lutherdekade

Vorträge, Ausstellung und Medienprojekt in der Kleinen Synagoge Erfurt

Am kommenden Donnerstag (3. März) beginnt in Erfurt anlässlich der Lutherdekade eine Projektreihe zum Thema „Judenhass!“. Um 19 Uhr wird die Ausstellung „Das hat es bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR“ in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge eröffnet. Im Anschluss um 19.30 Uhr beginnt die Referatsreihe „Judenhass! Luther im Kontext judenfeindlicher Einstellungen“. Dr. Gerhard Begrich (Berlin) spricht zum Thema „Luthers Sündenfall“. Im Anschluss ist das gemeinsame Gespräch mit den Besuchern geplant. Weitere Vorträge mit namhaften Referenten schließen sich in den folgenden Wochen an.

Projektleiter sind Ines Beese, Leiterin der Alten und Kleinen Synagoge, sowie Dr. Aribert Rothe, Leiter der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“. „Es ist meines Wissens das erste Projekt, das sich im Rahmen der Lutherdekade mit dieser Schattenseite des Reformators auseinandersetzt“, sagt Rothe. „Der junge Luther glaubte, Juden zum Christentum bekehren zu müssen. Unverhohlenen Judenhass drücken die Pamphlete des gealterten Refor­mators aus, mit denen jüdische Menschen unsäglich attackiert und ideologisch entrechtet wurden. Dies setzt sich bis in die Gegenwart fort. Es hilft wenig, Luther als Judenhasser seiner Zeit an den Pranger zu stellen. Stattdessen ist diese herausragende Persönlichkeit in einem historischen Kontext zu sehen, dessen antijüdischer Anteil eine verheerende Wirkungsgeschichte hatte“, so Rothe.

In den weiteren Vorträgen geht es beispielsweise um judenfeindliche Bilder und Zeichen in Sakralbauten, um den Nationalsozialismus sowie um Antisemitismus während der DDR und in der heutigen Zeit. Zusätzlich zu der Ausstellung und den Vorträgen läuft ein Medienprojekt mit wichtigen Mitschnitten aus den Impulsvorträgen. Dadurch wird die Vortragsreihe auch nach dem Abschluss für Besucher der Kleinen Synagoge erlebbar gemacht.

Die Ausstellung „Das hat es bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR“ ist bis Ende März in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge zu sehen (Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, freier Eintritt).

Hinweis an die Redaktionen: Eine Pressekonferenz zum Thema findet am 3. März um 11 Uhr in der Kleinen Synagoge Erfurt (hinterm Rathaus) statt.

RÜCKFRAGEN

Aribert Rothe, 0361-5661701

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