Was hat uns Martin Luther heute noch zu sagen? Um diese Frage geht es in einem Seminar zum Jahresthema der Reformationsdekade am 14. März im Augustinerkloster Erfurt. Ziel ist es, unter dem Motto „Reformation und Freiheit“ Luthers Theologie der Freiheit in unsere Zeit zu überset­zen. Veranstalter sind Christiane Schulz, Projektmanagerin Luther 2017 der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Evangelische Akademie Thüringen und die Evangelische Er­wachsenenbildung Thüringen (EEBT). Eingeladen sind kirchliche Akteure der Lutherdekade, Pfarrer, Gemeindepädagogen, Religionslehrer und sonstige Interessierte. Anmeldung: Thomas Ritschel, EEBT, Tel. 0361-22248470 oder info@eebt.de.

Christiane Schulz zum Anliegen des Seminars: „Wir wollen das Jahresthema der Reformationsde­kade in die Gemeinden tragen und Martin Luthers Verständnis von Freiheit und freiem Willen im aktuellen Bezug für Kirche und Gesellschaft vermitteln. Moderne Menschen sind zerrissen zwi­schen bindungsloser und beliebiger Freiheit, einer kalten Auffassung von Selbstverantwortlichkeit sowie dem Anpassungsdruck durch Institutionen und Strukturen. Wie können wir Luthers Freiheit leben? Wie verhalten sich Freiheit und Gehorsam, Freiheit und Verantwortung zueinander? Wenn wir Luther heute ein Mitspracherecht gäben: Was würde er uns sagen und wo müssten wir ihm widersprechen? Solche Fragen sollen diskutiert werden.“

Das Seminar dauert von 10 bis 16 Uhr. Zum Programm gehören die Workshops „Freiheit und Politik“, „Freiheit und Individuum“, „Freiheit und moderne Hirnforschung“ sowie „Freiheit und Medienethik“. Unter dem Motto Luther „multimedial“ werden Materialien und Filme zum Thema vorgestellt, außerdem geht es um Ideen für Gemeindearbeit und Religionsunterricht. Der Unkos­tenbeitrag für das Mittagessen beträgt fünf Euro. Bei Interesse sollen Seminare zu allen Jahres­themen der Reformationsdekade stattfinden.

Hintergrund:
Mit dem Zitat „Ein Christenmensch ist ein freier Herr aller Dinge und niemandem untertan.“ hat Martin Luther Geschichte gemacht. Vor den Mächtigsten seiner Zeit berief er sich auf sein Gewis­sen, das allein an Gott gebunden ist.