PM 102 | 13.11.2018
Stawenow: Moschee als Zeugnis freiheitlicher Demokratie

Regionalbischof hält Grußwort zur Grundsteinlegung in Erfurt

Als ein Zeugnis freiheitlicher Demokratie bezeichnet Propst Dr. Christian Stawenow, Regionalbischof des Propstsprengels Eisenach-Erfurt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), den Bau der Ahmadiyya Muslim Jamaat Moschee in Erfurt. In seinem Grußwort zur Grundsteinlegung spricht er sich für Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit und Versöhnung sowie Wachsamkeit gegenüber jeglicher Art von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit aus. Die Moschee wünscht er sich als Zeichen und Ort des interreligiösen Dialogs.

Stawenow spricht als Vertreter des Bündnisses „Mitmenschlich in Thüringen“ und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). „Zuerst darf ich uns alle beglückwünschen, weil der Bau dieser Moschee auch ein Zeugnis freiheitlicher Demokratie ist, Freiheit, die wir in unserem Land genießen –  niedergelegt im Grundrecht auf Religionsfreiheit bei weltanschaulicher Neutralität des Staates“, so Stawenow.

Als „unschätzbar wertvoll“ bezeichnet Stawenow die Zusammenarbeit im Bündnis „Mitmenschlich in Thüringen“. „Wir haben unterschiedliche politische als auch religiöse Auffassungen, aber zuerst sind wir alle Menschen.“ Suleman Malik, den Landessprecher der Ahmadiyya-Gemeinde, nennt er „besonders liebenswürdig“ – wer ihn kenne, dem falle es nicht schwer, die großartige Überschrift über der Ahmadiyya-Gemeinde „Liebe für alle – Hass für keinen“ zu hören. Darin könnten Christen gut einstimmen, „die unbedingte Liebe zu jedem Menschen war ja auch der Grundzug der Verkündigung Jesu“, so Stawenow. Nur habe die Kirche an dem großen Wort „Liebe für alle“ jämmerlich versagt. „Judenhass, Reichspogromnacht mit der anschließenden Vernichtung von 6.000.0000 europäischer Juden durch das christliche Deutschland machen uns kleinlaut und mahnen zur ständigen Umkehr. An der Nächstenliebe, an der Mitmenschlichkeit darf es nicht mehr fehlen.“

Deshalb trage die Kirche das Bündnis „Mitmenschlich“ von Herzen mit. „Gleichzeitig sehen wir uns miteinander zur Wachsamkeit gerufen, aufkeimendem Hass zu begegnen und jeglicher Art von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit zu widersprechen und entgegenzutreten. Entschieden haben wir uns deshalb gegen den Missbrauch des Kreuzes, um den Moscheebau zu verhindern, gewandt. Vielmehr ist es ein Zeichen der Versöhnung. Es mahnt, einander zu suchen und zu verstehen.“ Stawenow wünscht, dass der Bau der Moschee in friedlicher und toleranter Atmosphäre gelingt. „Und möge auch das Beten und Lehren in dieser Moschee der Liebe zu allen Menschen dienen und möge sie auch zu einem Zeichen und Ort des interreligiösen Dialogs werden“, betont der Regionalbischof.

RÜCKFRAGEN

Propst Dr. Christian Stawenow, 0176-49671154
 


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Grundsteinlegung Moschee Erfurt  Foto: Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR Malik Grundsteinlegung Moschee   Foto: Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR

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