PM 25 | 07.06.2005
Synodendebatte am Vortag der Entscheidung ueber die Foederation

Synodendebatte am Vortag der Entscheidung über die Föderation
„Zugewinn an Widerstandskraft gegen das Defizitäre“ erhofft

Auf dem Programm der noch bis zum 28. März in Eisenach tagenden Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen stand am heutigen Freitagvormittag die Debatte über den Föderationsvertrag. In der Diskussion wurde neben kritischen Stimmen eine breite Zustimmung für das Föderationsvorhaben deutlich. Die Beschlußfassung über die Föderation ist für den morgigen Samstag (27.3.) vorgesehen. Zeitgleich wird die Synode der Kirchenprovinz Sachsen in Halle entscheiden.

Mehrere der 66 Kirchenparlamentarier betonten, daß die Föderation und die damit verbundenen Strukturveränderungen die Bedingungen verbessern könnten, die anstehenden Probleme einer kleiner werdenden Landeskirche zu bewältigen. „Das Zusammengehen der Thüringer Landeskirche und der Kirchenprovinz Sachsen ist noch nicht die Lösung für unsere Schwierigkeiten, aber sie bedeutet einen Zugewinn an Widerstandskraft gegen das Defizitäre“, so Oberkirchenrat Peter Zimmermann. Ähnlich äußerte sich Klaus-Peter Hertzsch, emeritierter Professor aus Jena: „Wenn wir mit diesem Modell zwanzig Jahre eine sinnvolle Arbeit machen können, haben wir viel gewonnen.“ Die Synodalen verlangten, daß von der Föderation angesichts sinkender Mitgliederzahlen Impulse für den Aufbau und die Stärkung der evangelischen Gemeinden ausgehen. „Die Föderation muß den Weg für eine geistliche Erneuerung der Gemeinden bahnen,“ formulierte Gabriele Phieler, Oberin der Diakonissenhaus-stiftung Eisenach, ihre Erwartung. Peter Taeger, Pfarrer aus dem südthüringischen Schweina, sagte: „Ich wünsche mir, daß wir mit der gleichen Kraft und Energie, mit der wir die Föderationspläne ausgearbeitet haben, auch für die Taufe werben.“

Kritiker sehen in der Föderation keinen wirklich neuen Weg. „Das Gewicht liegt auf einem starken Überbau, nicht auf den Gemeinden vor Ort“, kritisierte Martin Schäfer, Pfarrer in Weida bei Gera. Er befürchtete zudem, die Mitglieder der Kirchenleitung würden mit den neuen Strukturen und den noch ausstehenden Strukturdebatten weniger Zeit haben, die Gemeinden vor Ort zu besuchen.

Der Synode wurde am Nachmittag auch ein Antrag vorgelegt, der auf eine stärkere Integration von Ausländern und Aussiedlern zielt. Der Antrag setzt sich für die Beendigung der Praxis der Kettenduldungen sowie eine Härtefallregelung ein. Zudem wird vorgeschlagen, die Gemeindearbeit mit den in Thüringen lebenden evangelischen 15.000 Spätaussiedlern zu verstärken und im interreligiösen Dialog insbesondere mit Muslimen Feindbilder abzubauen. Die Synode wird über den Antrag am Samstag beschließen.

Tagungsunterlagen zur Synodaltagung finden Sie hier.

Pressekonferenz zur Entscheidung über die Föderation:
Samstag, 27. März, 15.30 Uhr, Hotel Hainstein, Eisenach

Bei Rückfragen:
Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982.


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