PM 27 | 25.03.2009
Tagung „10 Jahre nach dem Kosovo-Krieg“ vom 27. bis 29. März

Eröffnung Fotoausstellung „Jugendliche bauen Brücken“

Am 24. März jährten sich die Luftangriffe der Nato auf Jugoslawien wegen des Kosovo-Konfliktes zum zehnten Mal. Die Evangelische Akademie Thüringen veranstaltet deshalb am kommenden Wochenende (27. bis 29.3.) in Neudietendorf bei Erfurt eine Tagung mit dem Titel "10 Jahre nach dem Kosovo-Krieg. Humanitäre Intervention oder politische Katastrophe?". Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Evangelischen Akademie Thüringen mit der Evangelischen Akademie Villigst.

Die Tagung analysiert mit zehn Jahren Abstand, was damals passiert ist. Was ist geschehen, als die NATO sich 1999 zum militärischen Eingreifen im Kosovo-Gebiet entschloss? Welche Alternativen gab es? Was sind die Herausforderungen für heutiges politisches Handeln? Diese Fragen diskutieren politische Akteure dieser Jahre, Wissenschaftler und Journalisten. Referenten sind unter anderem Generalinspekteur a.D. Hans-Peter von Kirchbach, Brigadegeneral a.D. Dr. Heinz Loquai (ehemals OSZE), Bettina Gaus, politische Korrespondentin der taz, und Matthias Rüb, seinerzeit FAZ-Korrespondent für das ehemalige Jugoslawien.

Nach dem Krieg 1999 erhielt das Kosovo durch eine UN-Resolution den Status eines autonomen Territoriums innerhalb der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien (jetzt Republik Serbien) und steht seitdem unter UN-Verwaltung. „Seit das Kosovo am 17. Februar 2008 einseitig seine Unabhängigkeit erklärt hat, ist diese Region wieder stärker in das Blickfeld der öffentlichen Aufmerksamkeit geraten“, so Dr. Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen. „Aber noch immer ist keine einvernehmliche politische Lösung für das Kosovo in Sicht; noch immer stehen 15.000 internationale Soldaten im Kosovo, darunter über 2.000 deutsche.“

Während der Tagung wird am Samstagabend (28.3., 19.30 Uhr) im Zinzendorfhaus Neudietendorf die Fotoausstellung "Jugendliche bauen Brücken. Interkulturelle Friedenscamps in Gjakova" eröffnet. Während des Kosovokrieges 1999 hat es in Gjakova zahlreiche Massaker an männlichen Jugendlichen und Männern gegeben. Viele Jugendliche und Kinder im Kosovo sind von den Kriegserlebnissen traumatisiert. In der Nachkriegszeit gab es kaum Hilfsangebote. Die Hamburger Stiftung „Children for Tomorrow“ bietet seit Oktober 2000 mit dem Projekt „Trauma und Versöhnung“ im Kosovo Beratungs- und Hilfsangebote an und arbeitet mit Kindern und Jugendlichen in Gjakova. Im Rahmen des Projektes haben Jugendliche ihr Lebensumfeld fotografiert. Eine Auswahl dieser Fotoarbeiten wird in der Ausstellung erstmals in Deutschland präsentiert. Bis zum 7. Juni ist die Ausstellung in Neudietendorf zu sehen.

Informationen und Anmeldung unter: www.ev-akademie-thueringen.de
Fotos zur Ausstellung zum Download unter: www.ekmd.de >> Aktuell & Presse >> Pressemitteilungen >> Pressematerial

RÜCKFRAGEN

Michael Haspel, 036202-98413 oder 0151-12729765

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