PM 167 | 06.11.2019
Veranstaltungen zur Friedensdekade unter dem Motto „friedensklima“

Friedensfragen und Klimaschutz gehören zusammen

Zur Ökumenischen Friedensdekade vom 10. bis 20. November gibt es in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) unter dem Motto „friedensklima“ Ausstellungen, Gottesdienste, Friedensgebete, Konzerte, Lesungen, Kinoabende, Vorträge und Gesprächsrunden.
Mit dem Motto „friedensklima" wollen die Trägerorganisationen zum einen auf die Zusammenhänge des bereits eingetretenen Klimawandels und dessen Konsequenzen für den Frieden aufmerksam machen. Zum anderen wirft das Motto die Frage nach der zunehmenden Individualisierung in unserer Gesellschaft auf, die sich auch in einem Mangel an Mitmenschlichkeit und Empathie ausdrückt.

„Das Motto der Friedensdekade ‚friedensklima‘ macht deutlich, dass Friedensfragen und Klimaschutz nicht isoliert voneinander betrachte werden können. In verschiedenen Konflikten weltweit zeigt sich schon heute, dass der von uns Menschen verursachte Klimawandel mitverantwortlich ist für einen zunehmenden Kampf um Ressourcen, für Migration und damit verbundene Gewalt. In der diesjährigen Friedensdekade werden Zusammenhänge aufgezeigt, aber auch Chancen und Handlungsmöglichkeiten beleuchtet, wie klimabedingte Konflikte verhindert werden können. Zum anderen verweist das Motto auf ein verändertes Miteinander in unserer Gesellschaft. Wie wirken sich die zunehmende Individualisierung, unsere Sprache und unser Umgang mit Konflikten auf unseren Umgang miteinander aus? Wie gehen wir mit gesellschaftlichen Minderheiten um? Daher wird die Friedensdekade in diesem Jahr auch Impulse geben, wie Mitmenschlichkeit, Empathie und gegenseitigen Respekt im Umgang miteinander befördert werden können“, sagt Jens Lattke vom Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der EKM.

Veranstaltungen zur Friedensdekade in Thüringen (Auswahl):

Zu den Höhepunkten in Jena zählen die Gedenkveranstaltung „Eine Rose für Klara G.“ mit Musik und Gedichten von Mascha Kaléko und im Anschluss Besuch des Grabes von Dr. Klara Griefahn (8. November,  Lobeda, Peterskirche, 16 Uhr), ein Konzert unter dem Motto „Sich fügen, das heißt lügen“ als akustisches Revival an die zu DDR-Zeiten verbotene Gruppe „Airtramp“ (8. November, Friedenskirche, 20 Uhr), ein Konzert „Klang der Stolpersteine“ mit den Octavians Jena (9. November, Kirchplatz vor der Stadtkirche, 17.45 Uhr), ein Konzert mit Jürgen Werth & Carlos Martinez zum Thema „und die Ohren werden Augen machen“ (9. November, 20 Uhr, Stadtkirche), eine Podiumsdiskussion zur Erinnerung an Klaus-Peter Hertzsch und seine Rede am 26.11.1989 auf dem Jenaer Platz der Kosmonauten mit Christine Lieberknecht, MP a.D., und Christoph Matschie, MdB (19. November, Historisches Rathaus, 18 Uhr) und ein Vortrag von Erdmuthe Antrack über ihr Buch „Die Sprache des Volkes - Die Friedliche Revolution 1989 und ihre Transparentsprüche“ (19. November, Winzerla, Dietrich-Bonhoeffer-GH, 19.30 Uhr).
 
In Eisenach gibt es neben Friedensgebeten ein Benefizkonzert „Hoffnungszeichen“ mit dem Liedermacherduo Stephan Brinkel & Michael Hänsch (Gitarre, Banjo und Bluesharp) sowie Diotima Grüneberg (Violine) zu zwischenmenschlichen Geschichten, aktuellen Bedrohungen sowie Themen des konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung am 16. November (19.30 Uhr, Annenkirche), einen Bittgottesdienst für den Frieden mit anschließender Mahnwache zum Volkstrauertag (17. November, 10 Uhr) und unter dem Motto „Kolumbien: Palmölanbau und Menschenrechte“ Vortrag und Diskussion mit Heike Kammer vom Eine Welt Netzwerk Thüringen (19. November, 19 Uhr, Wartburgradio).

„Schalom, neues Deutschland – Was aus uns geworden ist“ lautet der Titel von Veranstaltungen vom 11. bis 13. November in Mühlhausen, Gera und Nordhausen mit André Herzberg,
einstiger Frontmann der Band „Pankow“. Er veröffentlichte im Herbst 2018 sein Album „Was aus uns geworden ist“. Seit einigen Jahren schreibt er auch Bücher, in denen er sich intensiv mit seiner jüdisch-kommunistischen Familiengeschichte auseinandersetzt. André Herzberg wird im Rahmen der jüdisch-israelischen Kulturtage Lieder und Texte aus Roman und Album lesen und singen, begleitet von Tom Franke und Mark Chaet. Wesentlicher Teil des Abends intensiver Auseinandersetzung mit Identität und Geschichte ist auch der Film „Schalom neues Deutschland ― Juden in der DDR“.

Unter dem Motto „Frieden geht. Weiter!“ findet in Erfurt am  10. November ein Friedensaktionstag mit Friedensweg durch die Innenstadt zu Beginn der Friedensdekade statt. „We shall overcome – Die DDR und die amerikanische Bürgerrechtsbewegung“ lautet das Motto eines Abends mit der Autorin Maria Schubert im Gespräch mit Dr. Michael Haspel am 18. November  in Weimar (19 Uhr, Mon ami).

In vielen Gemeinden wird zu Friedensgebeten eingeladen. So sind vom 11. bis 19. November Andachten um 12.15 Uhr in der Margarethenkirche in Gotha geplant. „Wir beten für den Frieden in unseren Herzen, in unserer Stadt, in unserem Land und in der Welt“, heißt es in der Ankündigung. Zum Abschluss gibt es einen ökumenischen Gottesdienst am Buß- und Bettag, ( 20. November, 10 Uhr) in der Schlosskirche. Weitere regelmäßige Treffen gibt es unter anderem in Ingersleben, Jena, Schmalkalden, Rudolstadt.

Veranstaltungen zur Friedensdekade in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):

In Halle (Saale) wird die Friedensdekade am Sonntag (10. November, 10 Uhr) mit einem Gottesdienst in der Marktkirche „Unser Lieben Frauen“ eröffnet.
In der St.-Ambrosius-Kirche in Magdeburg gibt es zum Beginn der Friedensdekade einen Filmgottesdienst (10. November, 10 Uhr) zu „Schindlers Liste“.
Eine Friedenswerkstatt (16. November, 10 Uhr) unter dem Titel „Ge(h) - Denken - sich auf den Weg machen zur eigenen Geschichte und zur eigenen Würde“ findet im Gemeindezentrum der Magdeburger Hoffnungsgemeinde statt.
In der Stadtkirche in Bad Schmiedeberg ist während der Friedensdekade die Ausstellung „Könnten die Gefallenen reden“ zu besichtigen.
Zu einem Seniorennachmittag zum Thema „friedensklima – 30 Jahre politische und persönliche Wende“ lädt die Kirchengemeinde Wiepersdorf im Kirchenkreis Bad Liebenwerda ein.
Im Lutherhaus in Bitterfeld-Wolfen wird mit einer Andacht (12. November, 18 Uhr) an das Motto der Friedensdekade erinnert.

Hintergrund:
Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ostdeutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt.

Weitere Informationen im Internet: www.friedensdekade.de

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755

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