Vor dem 9. Elbekirchentag am Samstag (2. September) in Lutherstadt Wittenberg hat der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig eine transparente Umsetzung für das im Frühjahr verabschiedete „Gesamtkonzept Elbe“ gefordert. Beschlossen wurde das Konzept von Bund und Ländern; Umweltverbände, Zivilgesellschaft und Kirchen waren in beratender Funktion einbezogen. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem Kompromiss zwischen ökologischen Anliegen und einer umweltverträglichen Schifffahrt. Das Konzept muss nun verbindlich und durchsichtig realisiert werden, mit einem hohen Maß an Partizipation“, sagte der Kirchenpräsident. Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Dr. Hans-Joachim Döring, sprach sich für einen Ausbau des Elbeseitenkanals aus. „Das ist ein Weg zu tragfähigen Kompromissen zwischen Ökologie und Güterschifffahrt“, so Döring. „Die konsequentere Nutzung des Seitenkanals würde der Binnenschifffahrt wirtschaftlich nützen, sie planbarer machen und große Potenziale für die ökologische Nutzung der Elbe und ihrer Auen eröffnen.“

Der 9. Elbekirchentag findet im Rahmen der Themenwoche „Bewahrung der Schöpfung“ der Weltausstellung Reformation statt (Pavillon Reformation-Transformation – Neustraße – Nähe Schwanenteich). Dazu laden der Kirchenkreis Wittenberg sowie die Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der Evangelischen Kirche Anhalts und des Bistums Magdeburg ein. „In der Tradition der Elbekirchentage zeigt sich das kirchliche Engagement für den Erhalt der Schönheit und des ökologischen Wertes der Flusslandschaft Elbe“, sagt Siegrun Höhne von der Evangelischen Akademie Wittenberg. Nach einer jahrzehntelangen Stagnation sei mit dem Gesamtkonzept Elbe nun Bewegung in die Debatten gekommen. „Wie geht es weiter mit der Elbe?“ ist auch die zentrale Frage der Podiumsdiskussion (15.30 Uhr) mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages sowie Kandidaten und Kandidatinnen. Vorher bieten moderierte Thementische den Besuchern die Möglichkeit, sich an der Entwicklung neuer Wege im Umgang mit Konflikten am Fluss zu beteiligen. In „Wittenberger Thesen zur Zukunft der Elbe“ werden die Forderungen und Ideen der Teilnehmenden veröffentlicht.

Der 9. Elbekirchentag beginnt um 10.30 Uhr mit einer Andacht, die Kirchenpräsident Liebig hält. Die Besucher erwartet danach ein breites Angebot, vom Markttreiben mit Info- und Mitmachständen für Kinder und Jugendliche, bis zu Musik mit der Gruppe Jassonanz und einem Treffen der Elbegemeinden. Höhepunkt ist der Ökumenische Gottesdienst (18 Uhr) im Torraum Spiritualität. Es predigt der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Friedrich Kramer. Am Vorabend des Elbekirchentages (Freitag, 1. September) laden Ernst-Paul Dörfler und Hans-Joachim Döring zu einem Fluss-Filmfestival (19 Uhr) in das Kirchliche Forschungsheim Wittenberg (Wilhelm-Weber-Straße 1a) ein.

Mehr Informationen unter: www.elbekirchentag.de