PM 161 | 31.10.2006
Bayrischer Landesbischof predigt in Wittenberger Schlosskirche

Reformationstag sollte bundesweiter Feiertag werden

Bis zum Jahr 2017 – dem 500. Gedenkjahr der Reformation – soll der 31. Oktober ein bundesweiter Feiertag werden. Dies forderte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, in seiner Predigt am Reformationstag in der Wittenberger Schlosskirche (31.10.). Wenn sogar in Chile, wo der Anteil der evangelischen Christinnen und Christen an der Gesamtbevölkerung nur 15 Prozent betrage, der Reformationstag als landesweiter Feiertag neu eingeführt worden sei, müsse dies im Mutterland der Reformation erst recht möglich sein, argumentierte Friedrich, der auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Gegenwärtig ist der 31. Oktober als Reformationstag in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gesetzlicher Feiertag.

In seiner Predigt zum Reformationstag äußerte Friedrich zudem sein Unverständnis über manche Kritik an dem EKD-Impulspapier „Kirche der Freiheit“. „Da scheinen einige dem Geist der Verzagtheit offenbar mehr zu huldigen denn dem Geist der Reformation“, urteilte er mit Blick auf die Kritiker. Die evangelische Kirche müsse neue Formen und Strukturen finden, um den Menschen auch künftig Beheimatung zu bieten und ihnen den Glauben und die Liebe Gottes näher zu bringen, so der bayrische Bischof. Dazu wolle das Impulspapier motivieren. Martin Luther könne auch darin heute noch Vorbild sein: Dass die Menschen ihre Glaubensüberzeugung mit Nachdruck verfolgen und nicht vorschnell klein beigeben.

Die „christliche Freiheit“, erinnerte Friedrich, sei einer der zentralen Begriffe der Reformation und der Theologie Martin Luthers, von dessen Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg die Reformation ausging. Die Freiheit, die die Menschen im Glauben an Jesus Christus erfahren, „macht frei von uns selbst und von den Zwängen des Alltags, macht aber vor allem frei für das, worauf es eigentlich ankommt: Freundschaft und Mitmenschlichkeit, Fürsorge und Verantwortung, Glaube, Liebe und Hoffnung.“

Hinweis für Redaktionen:
Die vollständige Predigt ist als Anhang dieser Pressemitteilung beigefügt. Fragen beantwortet: Michael Mädler, Stellvertretender Pressesprecher der bayrischen Landeskirche, 089/5595-552.

Anhang:
Predigt von Landesbischof Friedrich als pdf-Dokument 161-06 PM-Anhang Predigt31.10.2006.pdf (Dateigröße 81 KByte)

Magdeburg und München – 31. Oktober 2006


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