PM 43 | 31.03.2006
Foederationssynode beraet Bildungskonzeption

"Bildung ist eine Grunddimension der Kirche"

Der Entwurf einer Bildungskonzeption für die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) wird am heutigen zweiten Sitzungstag (31.3.) der derzeit in Halle tagenden EKM-Synode beraten. Oberkirchenrat Christhard Wagner, EKM-Bildungsdezernent, hat das 100-seitige Papier am Vormittag den 80 Kirchenparlamentariern aus der Thüringer Landeskirche und der Kirchenprovinz Sachsen vorgestellt. An dem Konzept haben mehr als 30 evangelische Bildungseinrichtungen zwei Jahre gearbeitet. Es soll Grundlage für zukünftige Entscheidungen im Bildungsbereich sein. Die Föderationssynode wird am morgigen Samstag (1.04.), dem letzten der drei Sitzungstage, einen Beschluss zu dem Papier fassen. Bis dahin werden die Synodalen den Konzeptionsentwurf in Arbeitsgruppen und Ausschüssen beraten.

Das Papier selbst markiert das Thema Bildung als eine wesentliche Aufgabe der mitteldeutschen Kirchenföderation. "Bildung ist eine
Grunddimension und ein fundamentales Aufgabenfeld der Kirche - erst recht in schwierigen Zeiten. Bildung ist Angebot zu Lebensbegleitung und
Lebenserneuerung", so Wagner. Der Konzeptionsentwurf liefert eine Bestandsaufnahme aller Bildungseinrichtungen in der Föderation. Außerdem werden in dem Papier Aufgaben für die EKM-Bildungsarbeit der nächsten Jahre definiert.

Unter anderem sieht der Konzeptionsentwurf die 300 evangelischen Kindertagesstätten mit ihren 13.600 Kindern in der Pflicht, an der
pädagogischen und christlichen Profilierung zu arbeiten. Dabei sollen nicht nur die Kinder, sondern auch deren Familien in den Blick genommen
werden.

Bei Kindern und Jugendlichen wird ein zunehmendes Interesse an religiösen Fragen und an sinnstiftenden Lebensinhalten ausgemacht.
Unterstrichen wird in diesem Zusammenhang die Bedeutung des schulischen Religionsunterrichtes für die religiöse Bildung von Heranwachsenden. Deshalb müsse der Unterricht als offenes Angebot für alle interessierten Schülerinnen und Schüler gestaltet werden.

Für die 70 evangelischen Schulen in der EKM schlägt das Papier eine stärkere Verknüpfung mit außerschulischen Lernorten wie den
Kirchgemeinden, der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung vor. Zur Unterstützung der evangelischen Schullandschaft soll ein kirchliches
Schulgesetz verlässliche Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des evangelischen Schulwesens schaffen. Zudem soll das bisher nur in
Thüringen arbeitende Evangelische Schulwerk auf beide Bundesländer ausgeweitet und eine Schulstiftung gegründet werden.

In der Evangelischen Arbeit mit Erwachsenen komme es darauf an, kirchliche Bildungsangebote mit lokalen Bezügen und zivilgesellschaftlichem Engagement zu verbinden. Unersetzlich nennt die Konzeption hierbei die Evangelischen Akademien. Sie seien Foren für Akteure und Experten aus Kirche und Kultur, Politik und Wirtschaft und hätten so eine Brückenfunktion zwischen diesen gesellschaftlichen Gruppen.

Der Konzeptionsentwurf geht auch auf die Folgen des demografischen Wandels ein. Dabei sei das Bild des Alterns und des Alters neu zu
justieren. Die Stärken des Alters müssten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Aufgabe der Kirche sei es, Projekte zu initiieren, die Seniorinnen und Senioren mit jüngeren Generationen ins Gespräch bringen.

Um eine evangelische Bildungsoffensive in Gang zu bringen, favorisiert das Papier Bildungsnetzwerke auf regionaler Ebene. In diesen sollen
Kindertagesstätten, Jugendarbeiter und Schulbeauftragte ebenso zusammen arbeiten wie Erwachsenenbildner und die evangelische Familienarbeit. Ein zu konstituierender Bildungskonvent soll den Fortgang der Initiative alle drei Jahre mit einem Bildungsbericht reflektieren.

Bei Rückfragen:
Christhard Wagner, 0171/8303369

Hinweise für die Redaktionen:
Unterlagen zu beiden Synoden sind im Internet unter www.ekmd-online.de
eingestellt (Pfad: Unsere Kirchen > Synoden).

Halle an der Saale -- 31. März 2006


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