PM 074 | 09.09.2020
Führungen, Konzerte und Busfahrt zum Deutschen Orgeltag

Konzerte mit Wunderpfeifen, Winddrossel und Teddybären

Zum bundesweiten Orgeltag am 13. September sind innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zahlreiche Orgeln zu besichtigen, es finden Konzerte und Führungen statt. Der Orgeltag wird zum zehnten Mal veranstaltet und findet zeitgleich zum „Tag des offenen Denkmals“ statt. In der EKM gibt es mit etwa 4.000 Orgeln zwanzig Prozent der evangelischen Orgeln beziehungsweise acht Prozent aller Orgeln in Deutschland. Für die Beratung zur Pflege dieser Instrumente sind 20 Orgelsachverständige in den Kirchenkreisen tätig.

Ausgewählte Veranstaltungen zum Orgeltag in Thüringen:

Als Auftaktveranstaltung zum Orgeltag lädt Kantor Martin Hesse am 12. September zur Entdeckungsreise durch Gera ein. Die Reise mit dem Bus führt zu Orgeln, die der Orgelbauer Richard Kreutzbach in den 1880er Jahren in Gera gebaut hat. An insgesamt sechs Orten gibt Hesse 25-minütige Kurzkonzerte zusammen mit der Cellistin Claudia Stillmark, dem Cellisten Cornelius Herrmann und dem Bariton Albert Zetzsche. Interessierte können auch nur einzelne Konzerte besuchen. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Anmeldung: Tel. 0365-8001265 oder kg.gera@ekmd.de.. Die Fahrt beginnt 12.45 Uhr an der Johanniskirche, dort endet sie auch gegen 18 Uhr. www.kirchenmusik-gera.de

Ebenfalls schon am Samstag spielt Michael von Hintzenstern in Sachsenhausen bei Weimar Orgelmusik der Romantik mit Kompositionen von Franz Liszt, César Franck, Louis Lefebure-Wély und Erik Satie (17 Uhr).

Am 13. September ist eine Orgelmatinee zum Deutschen Orgeltag in Rudolstadt in der Stadtkirche geplant (11.15 Uhr). Frank Bettenhausen stellt in einer kurzen Führung die Chororgel aus dem Jahr 1970 und die Ladegastorgel aus dem Jahr 1882 vor.

In der Kirche Denstedt gibt es ein „Orgelkonzert für Kinder, Puppen und Teddybären“ (16 Uhr) sowie ein Konzert mit Werken von J. S. Bach, G. F. Händel, G. Frescobaldi und Improvisationen mit der Winddrossel mit dem Organisten Michael von Hintzenstern (17 Uhr).

Stücke aus Jazz, Pop und Swing für Orgel und Schlagzeug sind in der Kirche Oppurg zu hören (16 Uhr). Es musizieren Stephan Eckart und Cornelius Hofmann.

Wie aus Luft Wind wird, aus Metallröhren Pfeifen und aus Holzstäben Abstrakte erfahren die Besucher der Orgelführungen auf zwei Etagen mit Besichtigung der Himmelskuppel an der historischen Donat-Trost-Orgel in der Eisenberger Schlosskirche St. Trinitatis (12.30, 14.30, 17 Uhr).

„Von Wunderpfeifen und Orgeldrehern“ lautet das Motto einer Orgelführung an der historischen Walcker-Orgel in der Kirche St. Peter und Paul Stotternheim. Beginn ist 11 Uhr.

Ein Orgelkonzert mit Léon Berben aus Köln beginnt 17 Uhr in der St. Lukas Kirche in Mühlberg (Gemeinde Drei Gleichen). Das Konzert ist dem 350. Geburtstag des gebürtigen Mühlberger Komponisten Andreas Armsdorf gewidmet.

Ausgewählte Veranstaltungen zum Orgeltag in Sachsen-Anhalt:

Der Freiberger Domorganist Albrecht Koch spielt in der Konzertreihe des Orgelpunktes im Dom zu Magdeburg am Sonntag (16 Uhr) unter dem Titel „Auf der Suche - alte und neue Ausdrucksformen“ Werke von Bach, Karg-Elert und Hoyer.

Im Rahmen der Merseburger Orgeltage sind am Sonntag (10 Uhr) während eines Festgottesdienstes im Merseburger Dom das Collegium Vocale Leipzig und Denny Wilke an der Orgel zu hören.

In einem Konzert (15 Uhr) unter dem Motto „Beethoven 250 – Gellert-Oden“ werden in der Barockkirche Burgliebenau Werke von Johann Friedrich Doles, Carl Philipp Emanuel Bach und Ludwig van Beethoven aufgeführt.

In der Schlosskirche in Erxleben wird am Tag der Orgel zu einer Orgelandacht (15 Uhr) mit Johannes Kirchberg eingeladen.

In der Stadtkirche in Lutherstadt Wittenberg gibt Kantorin Heike Mross-Lamberti eine Orgelführung (17 Uhr).

Ein Orgelkonzert (17 Uhr) im Rahmen des internationalen Rühlmannorgel-Festivals mit Kantor Matthias Müller ist in der Kirche St. Petri in Löbejün zu hören.


Hintergrund:
Der Orgeltag ist eine Initiative der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD). „Orgelbau und Orgelmusik“ wurden 2017 von der UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
In der EKM gibt es eine vielfältige Orgellandschaft. Sie spiegelt die kirchliche beziehungsweise politische Entwicklung wider, die in Thüringen von kleinen Fürstentümern geprägt war. Heute stehen hier mehr als 2.000 Instrumente, prägende Orgelbauer wie Wender, Volckland, Silbermann, Trost, Strobel, Schulze und Ladegast haben hier gewirkt und es gab einflussreiche Musiktheoretiker und Organisten wie Jakob Adlung (1699-1762) in Erfurt und Johann Gottlob Töpfer (1791-1870) in Weimar. Heute sind in Thüringen fünf Meisterbetriebe im Orgelbauerhandwerk beheimatet: Werkstätte für Orgelbau Karl Brode (Heilbad Heiligenstadt), Orgelbau Kutter (Friedrichroda), Rösel Orgelbau (Saalfeld), Orgelbau Schönefeld (Stadtilm) und Orgelbau Waltershausen GmbH (Waltershausen).
Auch im Bereich von Sachsen-Anhalt gibt es sehr alte, wertvolle Instrumente, zum Beispiel die Scherer-Orgel in Tangermünde oder Orgeln des von Johann Sebastian Bach geförderten Zacharias Hildbrandt in Naumburg und Sangerhausen. Der Großteil der Instrumente wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Bekannte Orgelbauer wie Ladegast, Weißenfels, Wäldner, Halle/Saale, Reubke, Hausneindorf und Rühlmann, Zörbig hatten in Sachsen-Anhalt ihre Werkstätten.

Weitere Informationen im Internet: www.orgeltag.de

 

RÜCKFRAGEN

Christoph Zimmermann, 0173-4027252


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