PM 69 | 21.07.2005
Halberstadt belebt Tradition des Friedensfestes aus 16 Jahrhundert

„Festum Ecclesiastici Pro Pace Et Unitate Ecclesiae“ am 24. Juli

In Halberstadt wird die lokale Tradition eines Friedensfestes aus dem 16. Jahrhundert am kommenden Wochenende wieder belebt. Im Dom St. Stephanus feiern am 24. Juli Mitglieder der Halberstädter Kirchengemeinden von 8.30 Uhr bis 16 Uhr anhand einer historischen Liturgie das „Festum Ecclesiastici Pro Pace Et Unitate Ecclesiae“.

„Wir singen und beten am Sonntag die großen Friedenstexte der Bibel auf Lateinisch, der Sprache des ‚Festum Pro Pace‘. Zu den Stücken gehört zum Beispiel Psalm 63, in dem Gott als Beschützer der Menschen beschrieben wird“, sagt Christoph Hackbeil, Superintendent des Kirchenkreises Halberstadt. „Inhaltlicher Mittelpunkt der Lieder und Gebete zum Friedensfest ist Jesus Christus als Friedefürst, der zu Einheit und Brüderlichkeit aufruft.“

Das Halberstädter Friedensfest wird mit der diesjährigen Feier zum ersten Mal seit vermutlich 200 Jahren wieder gefeiert. Der Ursprung des Halberstädter „Festum Pro Pace“ Ende des 16. Jahrhunderts liegt in dem Bemühen, ein versöhnendes Zeichen gegenüber den konfessionellen Spannungen zwischen katholischen und evangelischen Christen zu setzen. Das Ende der Tradition des Friedensfestes geht sehr wahrscheinlich mit der Absetzung des Halberstädter Domkapitels im Zuge der Umsetzung der Beschlüsse des Reichsdeputationsausschusses zu Beginn des 19. Jahrhunderts einher. Bis dahin wurde das „Festum Pro Pace“ in der Stadt am Vorharz jeweils Ende Juli eines jeden Jahres gefeiert.

Wiederentdeckt wurde das „Festum Pro Pace“ im vergangenen Jahr. Domkustos Jörg Richter fand in einem Buch aus dem Spätmittelalter, das zum Bestand des Halberstädter Domschatzes gehört, Texte zum „Fest für den Frieden und die Einheit der Kirche“. „Bevor wir das Friedensfest überhaupt feiern konnten, mussten wir allerdings erst einmal die alten
Sätze aus dem 16. Jahrhundert in die heutige Notenschrift übertragen“, sagt Christoph Hackbeil. „Unterstützt haben uns dabei die Benediktinermönche von der Huysburg und der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Andreas Odenthal von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Fulda.“

Hinweis für Redaktionen – Ansprechpartner und Programm:
Das vollständige Programm zum diesjährigen Halberstädter Friedensfest steht im Anhang zu dieser Pressemitteilung. Bei Rückfragen: Christoph Hackbeil, Superintendent des Kirchenkreises Halberstadt, 03941/571738 oder 0175/52 22 462.

Magdeburg, 21. Juli 2005 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen

69-05 PM - Friedensfest - Ablauf (21.07.2005).pdf


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