PM 109 | 14.09.2007
Runder Tisch Gewalt ueberwinden fordert

Runder Tisch „Gewalt überwinden“ der Evangelischen Kirche fordert Reduzierung der deutschen Truppen in Afghanistan
„Zivilem Wiederaufbau Vorrang geben“

Der Runde Tisch „Gewalt überwinden“ der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) fordert von der Bundesregierung eine baldige Reduzierung der deutschen Truppen in Afghanistan. Zudem solle der vollständige Abzug geplant und dem zivilen Aufbau der Vorrang gegeben werden.

Trotz einer hohen Zahl von Soldaten für die Internationale Schutztruppe Afghanistan (ISAF) und die Operation Enduring Freedom (OEF) hat sich die Situation im Land drastisch verschlechtert. „Mit dem Schwerpunkt auf dem Einsatz militärischer Mittel wird es nicht gelingen, die Köpfe und Herzen der Menschen in Afghanistan erreichen“, heißt es in einer Erklärung des Runden Tisches. Verwiesen wird dabei auf Entwicklungshilfe- und Nichtregierungsorganisationen, die vor einer scheinbar selbstverständlichen Verknüpfung von militärischer Gewalt und zivilem Aufbau warnen.

Verlangt wird auch, mehr Mittel für den zivilen Aufbau zur Verfügung zu stellen. Die militärische Präsenz koste die Bundesrepublik jährlich 400 Millionen Euro. Demgegenüber stünden 120 Millionen Euro für den zivilen Aufbau. „Dieses Übergewicht des Militärischen“, so die Einschätzung des Runden Tisches, „hat nicht zu einer Stabilisierung des Landes beigetragen. Afghanistan kann immer noch ein Beispiel dafür werden, dass mit dem absoluten Vorrang des zivilen Wiederaufbaus eine stabile demokratische Gesellschaft wächst und sich ziviles Engagement bewährt.“

Der Runde Tisch „Gewalt überwinden“ der EKM wurde vor dem Hintergrund der Dekade zur Überwindung von Gewalt 2001-2010 des Ökumenischen Rates der Kirchen ins Leben gerufen. Hier treffen sich rund 20 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener kirchlicher Arbeitsbereiche, um unter anderem für gewaltfreie Wege der Konfliktlösung einzutreten.

Bei Rückfragen: Wolfgang Geffe, Friedensbeauftragter der EKM, 0151-15210551.

Eisenach und Magdeburg – 14. September 2007


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