PM 47 | 19.04.2007
Synoden beginnen ihre Tagungen in Lutherstadt Wittenberg

Bischofsbericht zum Auftakt der Vereinigungs-Debatten

Die Synoden der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringer Landeskirche, die vom 19. bis 21. April parallel in Lutherstadt Wittenberg tagen, sind am heutigen Vormittag mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Schlosskirche eröffnet worden. Zentrales Thema in beiden Kirchenparlamenten – die abgesehen von einem gemeinsamen Programmpunkt getrennt voneinander beraten – ist die Bildung einer „Vereinigten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland“. Am Nachmittag des ersten Sitzungstages stehen in den Synoden zunächst die Berichte der Bischöfe auf der Tagesordnung (ab 13.30 Uhr). In seiner Rede vor den 82 Abgeordneten des Kirchenparlaments der Kirchenprovinz Sachsen wirbt Axel Noack, Leitender Geistlicher der Landeskirche, für eine Vereinigung mit der Thüringer Landeskirche zum 1. Januar 2009.

„Zurzeit sind wir wirtschaftlich nicht so schlecht bestellt, dass wir nicht noch eine gute Weile auch unvereinigt leben könnten. Die finanzielle Lage in der Kirchenprovinz ist deutlich besser als in der Thüringischen Landeskirche. Gerade diese Unterschiedlichkeit erhöht nicht unsere Freudigkeit in Richtung Vereinigung. Das sehe ich allerdings mit einer ziemlichen Besorgnis“, so Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen. „Es ist ein Irrtum zu meinen, man selber sei groß und stark und habe es nicht nötig. Auch hohe Rücklagen sind ganz schnell verbraucht. Heute kommt es darauf an, ganz deutlich zu sehen, dass wir bei allen Unterschieden in unseren beiden Kirchen vor wirklich ganz gleich gearteten Herausforderungen in der Zukunft stehen. Nur diese Einsicht wird uns wirklich dazu helfen, dass wir bei der zugegebenen unterschiedlichen Ausgangslage dennoch den Schritt der Vereinigung wagen. Alleine werden wir auf längere Sicht die Qualität einer Landeskirche nicht wahren können. Die Kirchenleitung hat eine klare Empfehlung gegeben. Ich schließe mich dieser Empfehlung aus vollem Herzen und mit klarem Bewusstsein an. Ich weiß von den Schwierigkeiten, die ihr entgegen stehen, und bitte Sie, als Synodale, nun auch diese nächsten beiden Tage in aller Gründlichkeit zu prüfen, was der unserer Kirche angemessene Weg ist und der Entscheidung der Kirchenleitung zuzustimmen.“

Nach den Bischofsberichten werden sich die 148 Synodalen von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche im Kultur- und Tagungszentrum der Lutherstadt versammeln (15.30 Uhr). Hier wird den Abgeordneten beider Kirchen der Beschlussvorschlag über den Ausbau der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) zur „Vereinigten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland“ vorgestellt. Außerdem werden Entwürfe für eine gemeinsame Verfassung eingebracht. Zum Abend gehen beide Synoden wieder zu getrennten Sitzungen auseinander.

Weiteres Programm und Synodenunterlagen:
Der vollständige Bericht von Bischof Axel Noack ist als Anhang dieser Pressemitteilung beigefügt.

Die Abstimmungen in den beiden Synoden zur Bildung einer mitteldeutschen Kirche sind für Samstag-Vormittag geplant (21.04., ab 9 Uhr). Für eine Vereinigung von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche ist jeweils eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich. Der Zusammenschluss zweier ähnlich großer Landeskirchen wäre innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bisher einmalig.

Zu den Beschlüssen beider Kirchenparlamente ist am 21. April eine gemeinsame Pressekonferenz um 13 Uhr im Lutherhotel geplant.

Alle Unterlagen zu den Synoden der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringer Landeskirche können im Internet unter www.ekmd-online.de abgerufen werden (Pfad: Unsere Kirchen > Synoden).

Anlage:
Bischofsbericht von Bischof Axel Noack: 47-07 PM-Anhang-Bischofsbericht_19.04.2007.doc (Dateigröße 74 KByte)

Lutherstadt Wittenberg - 19. April 2007


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